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BAYERISCHER KLIMAFORSCHUNGSVERBUND

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U13 (Verbundprojekt; U13.1: LBP München; U13.2: IFU Garmisch-Partenkirchen) Nichtparasitäre Blattverbräunung bei Gerste

Arbeitsfeld:

(4) U - UV und biologische Reaktionen

Seit 1994 treten in Südostbayem bei Gerste nichtparasitär-bedingte Blattverbräunungen mit - in Einzelfällen - Verlusten von mehr als 20 dt/ha auf. Die einzelnen Winter- und Sommergerstensorten variieren erheblich in der Empfindlichkeit, Zeitpunkt und Intensität des Schadgeschehens differieren auf kleinem Raum. Zur Ermittlung der Schadensursachen legt die Bayer. Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau seit 1996 alljährlich einen zweifaktoriellen Feldversuch an. Unter BayFORKLIM werden seit 1997 zusätzlich meteorologische Begleitumstände und Pflanzenphysiologie untersucht.

Mikroskopische Aufnahmen des Instituts für Atmosphärische Umweltforschung zeigen den Beginn der Blattverbräunung auf der lichtzugewandten Oberseite der Blätter. Mit fortschreitender Schädigung breiten sich die Chlorosen über den gesamten Blattquerschnitt aus. Die Ausbreitung der Schädigung ausgehend von Mesophyllzellen unterhalb einer Spaltöffnung deutet darauf hin, daß neben der Strahlung möglicherweise luftgetragene Schadstoffe mit eine Rolle spielen. Keine Hinweise fanden sich auf dafür ursächliche Pathogene, kein Zusammenhang besteht auch zum Gehalt an Photosynthesepigmenten. Ebenso lieferten pflanzenphysiologische Untersuchungen keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen sortenspezifischer Empfindlichkeit und jeweiligem Gehalt an UV-B-wirksamen Schirmpigmenten.

Danach scheint sicher, daß die Sonneneinstrahlung die Blattschäden der Gerste (mit)verursacht. Noch ungeklärt ist, ob ein schneller Strahlungsanstieg nach einer Niedrigstrahlungsperiode bei einer nichtangepaßten Pflanze den Schaden auslöst oder ob allein Strahlungsspitzen schädigen. Ein negativer Einfluß des UV-B-Anteils der Strahlung ist nicht zu erkennen; es scheint sich vielmehr um eine Lichtstreßreaktion der Pflanze zu handeln. Weitere Belastungen der Pflanze wie ein Mangel an Makro- und/oder Mikronährstoffen und die Einwirkung des Luftschadstoffs Ozon verstärken offensichtlich die Streßreaktion.

Langfristig wird eine Lösung des Blattflecken- und damit des Ertragsproblems der Gerste über die Resistenzzüchtung angestrebt, da die vorhandenen großen Unterschiede in der Reaktion verschiedener Sorten eine Selektion auf widerstandsfähige Zuchtlinien hin sinnvoll erscheinen lassen. Im Zuchtmaterial liegt eine quantitative Resistenz vor, die Widerstandsfähigkeit eines Zuchtstammes ist also stets auf mehrere oder viele Gene zurückzuführen. Ziel ist letztlich eine Kartierung der quantitativ wirksamen Resistenzgene und die Entwicklung von Markern für eine Marker-gestützte Selektion von Sommergerstenstämmen hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen diese Blattverbräunung.

Forschungsbedarf:
bereits abgeschlossen

Gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Informationen

Gründungsdatum

01.1990

Ende

12.1999

Gefördert durch

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst