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BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND SYSTEMTECHNIK

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A4 Planungssicherheit durch Entwicklung und Bewertung von Migrationsstrategien

Arbeitsfeld:

A: Planungssicherheit

Die Notwendigkeit einer organisatorischen Änderung stellt viele Unternehmen vor große Probleme, die in der Regel nicht ausschließlich auf die Tatsache zurückzuführen sind, daß keine geeignetere Struktur definiert werden kann. Vielmehr schrecken Unternehmen vor den Unwägbarkeiten der Veränderung zurück, den Risiken der Transformation vom Ausgangszustand in den Endzustand. Darüber hinaus sehen sie sich Randbedingungen und Anforderungen ausgesetzt, die einer fundamentalen Umstrukturierung scheinbar entgegen stehen. Hier sind vor allem Aspekte wie die erforderliche Produktionsunterbrechung, die Unsicherheit der Funktionsfähigkeit der neuen Struktur sowie die mangelnde Transparenz des Veränderungsprozesses insbesondere unter finanziellen Gesichtspunkten zu nennen. Der grundlegende Ansatz des Forschungsvorhabens bestand darin, komplexe organisatorische Veränderungen in Unternehmen planbar zu gestalten und somit sicherer in der Zielerreichung zu machen. Durch die Untergliederung komplexer Veränderungen in überschaubare Veränderungsschritte, die das Gesamtsystem jeweils in funktionsfähige Zwischenzustände überführen, wird die Dauer der Produktionsunterbrechung insgesamt minimiert und das Veränderungsrisiko verringert. Für die einzelnen Veränderungsschritte werden die notwendigen Maßnahmen definiert, die in ihrem erforderlichen Investitionsaufwand abschätzbar sind. Somit wird der Bewertung und Entscheidung für oder gegen eine neue Organisationsstruktur neben dem potentiellen Nutzen der Neuerung eine zweite wichtige Entscheidungsgröße gegeben: Der zur Umsetzung dieser Neuerung erforderliche Veränderungsaufwand. Darüber hinaus wird der Veränderungsprozeß flexibler in der Zielausrichtung gestaltet. Durch die Verringerung der veränderungsbedingten Totzeit, die im wesentlichen bestimmt wird durch die Komplexität der Veränderung sowie die notwendige Dauer, bis das System wieder in einem definierten Zustand ist, besteht die Möglichkeit, auf Änderungen in dem angestrebten Ziel zu reagieren.

Diese Ansatzpunkte werden im folgenden unter dem Begriff Migrationsplanung zusammengefaßt. Dabei wird unter Migration eine schrittweise, zielgerichtete Entwicklung von einem Ausgangs- in einen Endzustand verstanden. Der Migration können dabei unterschiedliche Migrationsstrategien hinterlegt sein. Die Migrationsstrategie gibt die logische Reihenfolge der erforderlichen Veränderungen an, die in ihrer Gesamtheit zu einer Transformation in den Endzustand führen. Ergänzt um die entsprechenden operativen Maßnahmen bildet die Migrationsstrategie einen Migrationspfad. Ein Migrationspfad beschreibt, unterteilt in elementare Veränderungsschritte, wie das System von einem Zustand in einen Folgezustand transformiert werden kann. Diese Zustände, die sich vom Ausgangs- und Endzustand unterscheiden, werden auch als Zwischenzustände bezeichnet.

Informationen

Gründungsdatum

01.1989

Ende

12.1998

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst