FORZEBRA

FORSCHUNGSVERBUND FüR ZELLBASIERTE REGENERATION DES MUSKULOSKELETTALEN SYSTEMS IM ALTER

BayFOR FORZEBRA

ForZebRA - Kick Off-Meeting

29.10.2008

Am 29. Oktober tagen in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik - München Innenstadt - Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen mit Industriepartnern im Rahmen eines Kick-off Meetings. Der neue Forschungsverbund nennt sich: „Forschungsverbund für zellbasierte Regeneration des muskuloskelettalen Systems im Alter (ForZebRA)“ und wird durch die Bayerische Forschungsstiftung gefördert.

Alterung bedeutet die Ansammlung von Schäden in der Erbinformation des Organismus. Im Zellverband wird dadurch der komplexe Prozess der ständigen Gewebe­regeneration gestört.  Mediziner bezeichnen dies als Degeneration, die letztendlich zur gestörten Funktion der einzelnen Organe und des Organismus führt.

Typische degenerative Erkrankungen im Skelett- und Bewegungsapparat sind Osteoporose und osteoporosebedingte Brüche, sowie Arthrose, Bandscheibenverschleiß und Degeneration von Sehnen, z.B. rund ums Schultergelenk oder der Achillessehne. Für diese Krankheiten entstehen in Deutschland im Jahr direkte Kosten von mehr als 36 Mrd. €, was etwa 16 % der gesamten Krankheitskosten der Bundesrepublik Deutschland  entspricht. Nimmt man die Produktionsausfallkosten hinzu,  summieren sich die Kosten auf 100 Mrd. € oder 4,8 % des Bruttonationaleinkommens. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung rechnen alle Experten mit einer deutlichen Zunahme der genannten degenerativen Erkrankungen und der daraus resultierenden Kosten.  

Ein Forscherteam aus neun universitären und zwölf industriellen Partnern, darunter drei Großunternehmen,  hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative Therapiemöglichkeiten für diese Erkrankungen zu entwickeln. Der Sprecher des neuen Verbundes ForZebRA, Professor Dr. Wolf Mutschler, Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik - Innenstadt, formuliert den Leitgedanken des Verbundes: „Ohne Frage gibt es viele Fortschritte in der Behandlung degenerativer Erkrankungen, wie z.B. künstliche Gelenke oder die medikamentöse Therapie bei Osteoporose, nicht jedoch bei degenerativen Sehnenerkrankungen. Alle bisher angewandten Therapieverfahren sind jedoch lediglich schadensbegrenzend und beheben den entstandenen Schaden im Gewebe nicht. Wir wollen folglich unser Wissen dafür einsetzen, dass krankes Gewebe mit neuen Verfahren wie beispielsweise einer Applikation von Stammzellen durch Regeneration wirklich geheilt werden kann, bzw. dass es gar nicht erst zu Degeneration von gesundem Gewebe kommt. Somit wollen wir frühzeitig eingreifen helfen, damit die Lebensqualität von Menschen im Alter erhalten bleibt.“  

Die Vorgänge der Alterung, Degeneration und Regeneration und die Grundlagen einer zellbasierten Therapie sind allerdings noch wenig verstanden. Und die Erwartung, dass z.B. eine einmal gesetzte Spritze mit Stammzellen sofort ihre Wirkung zeigt, hat sich noch nicht erfüllt, weil sie der Komplexität der zellulären, geweblichen und Organregeneration nicht gerecht wird.  

Strenge gesetzliche Vorschriften zum Schutz des Patienten erfordern gründliche Untersuchungen und Tests vor der Einführung neuer Therapien. ForZebRA hat sich dies zur Aufgabe gemacht und wird eine wissenschaftliche Plattform zur Absicherung neuer Therapien bei muskuloskelettalen Erkrankungen entwickeln.

Durch die Kombination der  beteiligten Experten entsteht die in dieser Form einmalige Möglichkeit, altersspezifische Prozesse bei der Degeneration von Bindegewebe und Knochen zu verstehen. Die Forschergruppen wirken an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität München, der Universität Würzburg, der Universität Salzburg und der Universität Ulm und konnten potente Industriepartner mit ins Boot holen. Durch diese Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft entsteht ein Forschungsverbund mit herausragendem wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Potential, der von der Bayerischen Forschungsstiftung für drei Jahre mit rund 1,77 Mio € gefördert wird und insgesamt über ein Volumen von rund 3,54 Mio € verfügt.

Kontakt
ForZebRA-Geschäftsstelle
Dr. rer. nat. Sabine Ott
Chirurgische Klinik und Poliklinik - Innenstadt, Klinikum der Universität München
Nußbaumstr. 20, 80336 München
Tel. 089-5160-7557, Fax 089-5160-5482
E-Mail: ForZebRA-Geschaeftsstelle@no-spam-pleasemed.uni-muenchen.de

Informationen

Gründungsdatum

09.2008

Ende

01.2012

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung