BayFORKLIM

BAYERISCHER KLIMAFORSCHUNGSVERBUND

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W5 (zweite Phase) Klima und Zuwachs

Arbeitsfeld:

(5) W - Klimawirkungen auf den Wald

Da im Datenmaterial, das in der Vergangenheit zur Parametrisierung des Simulators verwendet wurde, Bergmischwaldbestände kaum repräsentiert waren, wurden fünf Versuchsflächen im Raum Garmisch-Partenkirchen angelegt und einer intensiven waldwachstumskundlichen Analyse unterzogen. Die so gewonnenen Daten wurden zusammen mit dem bayernweit für die unterschiedlichsten Standorte bereits zur Verfügung stehenden Datenmaterial für eine Neuanpassung des Simulators Silva genutzt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die sog. Wirkungsfunktionen gelegt, die in Silva die Grundlage für biologisch plausible standort- und klimasensitive Wachstumsprognosen darstellen. Hierbei spielte Datenmaterial der DWD-Wetterstationen Garmisch-Partenkir-chen und Zugspitze eine wesentliche Rolle. In den so eingestellten Wachstumssimulator können von anderen Arbeitsgruppen prognostizierte Klimaszenarien als Rahmenbedingungen für die Waldentwicklung eingesteuert werden. Geplant war, die Ergebnisse der BayFORKLIM-Projekte K 1, K 2 zu nutzen, doch erwiesen sich deren Ergebnisse für mittel- und langfristige Waldwachstumsprognosen als ungeeignet, da dort auch für das 1 x CO2-Szenario Klimasituationen veranschlagt werden, die möglicherweise in einzelnen Extremjahren, mit Sicherheit nicht aber unter Jetztzeitbedingungen längerfristig auftreten. Für Waldentwicklungsprognosen mit einem Zeithorizont von mehr als 100 Jahren würden derartige Klimaszenarien zu völlig unplausiblen Ergebnissen führen, da dafür nicht Extreme, sondern mittelfristige Durchschnittswerte entscheidend sind. Ersatzweise wurde daher auf explizit für das Untersuchungsgebiet bereitgestellte Klimaszenarien des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung zurückgegriffen. Nach diesen Daten kommt es im Untersuchungsgebiet beim 2 x CO2-Szenario gegenüber dem 1 x CO2-Szenario zu deutlichen Temperaturerhöhungen und zu einem nennenswerten Anstieg der Niederschläge. Die Daten der Klimaszenarien wurden in Silva-konforme Parameter umgesetzt und als Rahmenbedingungen für Szenariorechnungen zur Entwicklung von Waldbeständen verwendet. Unterschieden wurde dabei in Tallagen mit Meereshöhen von 800-900 m und Hochlagen mit Meereshöhen um 1300 m. Für Tal- und Hochlagen wurde jeweils ein Simulationslauf für Jetztzeit- und veränderte Klimabedingungen durchgeführt. Als Ausgangsbestand für alle vier Simulationsläufe wurde ein junger Modellbestand verwendet, in dem die Baumarten Fichte, Tanne und Buche zu gleichen Anteilen vorkommen. Jeder Simulationslauf deckt eine Zeitspanne von 150 Jahren ab. Nach den Ergebnissen der Simulationsläufe steht zu erwarten, daß die Buche unter den angenommenen Klimaveränderungen die Wuchsdynamik der Bergmischwaldbestände im Untersuchungsgbiet in weit höherem Maße prägt als das unter Jetztzeitbedingungen der Fall ist. Dies macht sich besonders bei fortgeschrittenen Bestandesentwicklungsphasen bemerkbar. Für Tal- und Hochlagen gilt gleichermaßen, daß in der Summe der Baumarten weder Holzmassen- noch finanzielle Einbußen zu erwarten sind. Die gesteigerte Vitalität der Buche führt sogar zu leichten Produktivitätsanhebungen. Im Hinblick auf die Artdiversität und das vertikale Bestandesprofil ergeben sich keine gravierenden Unterschiede bei den verschiedenen Klimaszenarien.

Forschungsbedarf:
bereits abgeschlossen

Informationen

Gründungsdatum

01.1990

Ende

12.1999

Gefördert durch

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst