BayFORREST

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND ABFALLFORSCHUNG UND RESTSTOFFVERWERTUNG

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F187 Oxidativer Abbau von refraktärem CSB mit Fentons Reagenz

Arbeitsfeld:

(2) Stoffstrommanagement

Für biologisch gut abbaubare Abwässer ist die Behandlung in einer kommunalen Kläranlage die effizienteste und kostengünstigste Methode. Viele Industrieabwässer, aber auch Deponiesickerwässer erfüllen diese Bedingung nicht, sie benötigen spezielle Aufbereitungsverfahren. Ein in der Arbeitsgruppe Angewandte Elektrochemie und Chemische Umwelttechnik an der TU München entwickeltes Verfahren zur Abwasserbehandlung soll nun an einer Reihe von Problemabwässern praxisnah untersucht werden. Erste vielversprechende Vorversuche hatten gezeigt, daß sogar eine gemeinsame Behandlung von Abwässern aus der Industrie und Deponien möglich ist. Diese sollen nun ausgeweitet werden, um eine möglichst große Anzahl von Problemfällen abdecken zu können. Im Abwasser enthaltene organische Schadstoffe werden bei der Behandlung mit Fentons Reagenz soweit umgebaut, daß sie einer biologischen Nachbehandlung zugänglich werden. Kooperationspartner ist die InfraServ GmbH und Co. Gendorf KG. Sie hat die weltweit erste Anlage nach oben beschriebenen Verfahren 1999 in Betrieb genommen. In dieser Anlage werden sowohl Deponiesickerwässer (Landkreise Altötting, Traunstein und Mühldorf) als auch biologisch schwer abbaubare Industrieabwässer behandelt. Die chemische Oxidation findet dabei in den jeweils 12,5 m³ fassenden, in Reihe geschalteten Reaktoren statt. Es wird möglichst wenig Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid zudosiert, um nur soweit zu oxidieren, daß die Bakterien in der nachgeschalteten biologischen Kläranlage die Stoffe sicher abbauen können. Es sollen weitere Erkenntnisse über die Behandlung von biologisch schwer abbaubaren ndustrieabwässern und Deponiesickerwässern gewonnen werden, um die Übertragbarkeit auf neue Problemfälle zu untersuchen. Die Forschungsarbeiten werden sowohl im Labor und Technikum als auch in der InfraServ-Anlage durchgeführt. So soll z.B. geklärt werden, wie oft das in katalytischen Mengen eingesetzte Eisensalz wiederverwendet werden kann. Bislang wird es nach der Reaktion in die biologische Stufe eingeleitet, wo es zur Fällung z.B. von Phosphat wirksam werden kann. Ein weiterer Punkt wird die Untersuchung der Neubildung von halogenorganischen Verbindungen in stark salzhaltigen Abwässern sein, die bei allen oxidativen Verfahren auftreten kann. Hier ist zu klären, wie sich diese Verbindungen auf die biologische Stufe auswirken, z.B. ob sie durch Bakterien wieder abgebaut werden. Gleichzeitig soll das Forschungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Wasserwirtschaft (LfW) und dem Landesamt für Umweltschutz (LfU) auf weitere bayerische Deponien ausgedehnt werden.

Langbeschreibung des Projekts (pdf-Dokument)

Forschungsbedarf:
AOX-Neubildung bei oxidativen Verfahren Charakterisierung dieser halogenorganischen Verbindungen biologische Abbaubarkeit des so entstandenen AOX

Anwendung in der Praxis:
Behandlung von Abwässern mit gefärbten, biologisch schwer abbaubaren oder bakterientoxischen Inhaltsstoffen, wie z.B. Industrieabwässer (Chemische u. pharmazeutische Industrie, Metallverarbeitung, Textilfärberei) oder Deponiesickerwässer


Gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Informationen

Gründungsdatum

01.1991

Ende

12.2008

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst