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FORSCHUNGSVERBUND FüR EFFIZIENTE PRODUKT- UND PROZESSENTWICKLUNG DURCH WISSENSBASIERTE SIMULATION

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Wissensmanagement

Ziel des AK Wissensmanagement ist es, im Unternehmen bereits vorhandenes bzw. benötigtes Simulationswissen in Form eines wissensbasierten Frameworks strukturiert aufzunehmen und für den Gesamtverbund verfügbar zu machen.

Dem AK Wissensmanagement sind die Teilprojekte 3, 4, 5 und 6 zugeordnet. Zunächst ist für alle Teilprojekte ein Vorgehen zu entwickeln, das Unternehmen dazu befähigt, vorhandenes Simulationswissen zu erheben und zu dokumentieren. Eine Herausforderung stellt dabei, neben der Erfassung der wesentlichen Faktoren des individuellen Simulationskontexts, vor allem die Akquise von Wissen aus Quellen dar, die aufgrund ihres Umfangs nicht manuell analysiert werden können (Simulationsmodelle, Berechnungsprotokolle, etc.).

An dieser Stelle können die Teilprojekte im AK auf die Ergebnisse des TP 6 zurückgreifen. Der dort entwickelte und auf Data Mining Methoden aufbauende Akquisitionsprozess gewährleistet, dass die Wissensbasis des Frameworks zeitnah aufgebaut und fortlaufend gewartet werden kann. Anschließend gilt es die direkten und indirekten Zusammenhänge der Wissensartefakte zu analysieren. Hierbei wird der AK durch TP 3 unterstützt, indem die dort entwickelten Lösungsansätze zum strukturellen Komplexitätsmanagement dem AK zur Verfügung gestellt werden.

Die Forschungsarbeit erfolgt auf Grundlage der individuellen Produktentwicklungsprozesse der Industriepartner. TP 3 nimmt die Simulationsprozesse in den beteiligten Unternehmen auf, analysiert, systematisiert diese und überführt die gewonnenen Erkenntnisse in ein Framework auf strategischer Ebene. Zur Verknüpfung dieser Ebene mit der operativen Seite werden auf der strategischen Ebene konkrete Simulationsbausteine, wie z. B. der Patch-Optimizer (TP 8) oder die 3D-Oberflächenerfassung (TP 10) anwendungsorientiert aufgeschlüsselt, sodass eine optimale Verortung im PEP möglich ist.

Auf der operativen Seite wird dem Anwender das nötige Wissen z. B. über rechnerunterstützte Methoden kontextsensitiv bereitgestellt. Damit stellt dieser AK das Bindeglied zwischen der Produktentwicklung und der Produktentstehung dar. Zur Optimierung der Planungsphase beschäftigt sich TP 5 im AK mit der Dokumentation und der Bereitstellung von generischen Anforderungen für die Simulation. Hierzu wird ein Gesamtkonzept für das Zusammenführen der im Verbund benötigten Anforderungsartefakte erarbeitet. Der Konkretisierungsgrad der Anforderungen ist dabei als Input für TP 3 essenziell. Hierdurch wird die erforderliche Genauigkeit vorgegeben und somit die Auswahl geeigneter Simulationsbausteine des Frameworks ermöglicht. Zudem wird erfasst welche Anforderungen zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Prozessen, die durch TP 3 vorgegeben werden, abgesichert werden können. Parallel dazu umfasst TP 5 die Abschätzung, Berechnung und Bewertung von Simulationsfehlern und die Maßnahmen, die basierend auf der Kenntnis dieser Fehler zu treffen sind. Aus diesem Grund ist die Erfassung von Qualitätskriterien vor der Durchführung von Produkt- und Prozesssimulationen erforderlich. Diese Qualitätsbewertung erfolgt im AK durch TP 4. Weiterhin ist es die Aufgabe von TP 4 Leistungspotentiale bestimmter Tools aufzuzeigen und den dafür benötigten Wissensaufbau im Unternehmen anzuregen. Die in TP 4 erarbeiteten Qualitätsregeln werden durch entsprechende Schnittstellen bereitgestellt und ausgetauscht, um die jeweiligen Teilprojekte mit den benötigten Daten zu versorgen. Die Informationen und Methoden aus TP 3, 4 und 5 werden in TP 6 in die operative Ebene überführt und zur Verwendung mit Softwarewerkzeugen integriert. Dadurch wird der Benutzer eines FEA-Assistenzsystems in die Lage versetzt, die simulative Absicherung seines Produkts ohne detailliertes Berechnungswissen durchzuführen.

In enger Zusammenarbeit mit dem AK Produktsimulation wird bei der Auswertung (TP 7) der mit Hilfe der entwickelten Methoden und Prozesse durchgeführten Simulationen neues Wissen generiert, das wiederum in die vorhandene Wissensbasis einfließen kann. Des Weiteren findet zur Überprüfung, ob prototypische Komponenten in den durch das Anforderungsmanagement aus TP 5 vorgegebenen Toleranzgrenzen liegen, ein weiterer Austausch mit dem AK Produktsimulation statt. Dieser basiert auf dem Vergleich von Anforderungen und dem Ist-Zustand der Komponenten. TP 5 versorgt daher die Überprüfung aus TP 10 mit den nötigen Daten einer Komponente. TP 10 übermittelt Regeln für die Verwendung nicht idealer Geometrie bei der Simulation.

Der AK Wissensmanagement stellt das zentrale wissensbasierte Framework zur Verfügung, in welches das Wissen über Produkt- und Prozesssimulation integriert wird. Jeder AK und jedes Teilprojekt kann auf dieses Framework und das darin verortete Wissen zurückgreifen, wodurch der AK Wissensmanagement eine Schnittstellenfunktion ausübt.

Projekte

  • TP 3: Methodenbaukasten zur systematischen Lösungsabsicherung
    mehr
  • TP 4: Regeln zur Qualitätssicherung von Simulationen
    mehr
  • TP 5: Simulationsorientiertes Anforderungsmanagement
    mehr
  • TP 6: Simulationsaufbau durch Wissensverarbeitung
    mehr

Informationen

Gründungsdatum

10.2013

Ende

02.2017

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung