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FORSCHUNGSVERBUND OST- UND SüDOSTEUROPA

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2.I.2 Osterweiterung und Währungsunion: Risikoabschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität

Arbeitsfeld:

2.I Wirtschaftliche, rechtliche und sprachliche Faktoren und Bedingungen der europäischen Integration

Im Prozess der Europäischen Integration ist neben der EU-Osterweiterung auch die Heranführung der neuen Mitglieder an die Europäische Währungsunion (EWU) vorgesehen. Früher oder später werden die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten die Gemeinschaftswährung übernehmen. Wie jedoch sollte der EWU-Beitritt der postsozialistischen Länder, deren wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen noch erhebliche Defizite im Vergleich zur heutigen EU aufweisen, vollzogen werden? In der Literatur werden grundsätzlich zwei Strategien für den Beitritt mittel-und osteuropäischer Staaten zur Europäischen Währungsunion vorgeschlagen: Die erste Strategie sieht vor, dass die neuen EU-Mitglieder der EWU erst beitreten, wenn sie solide makroökonomische Daten vorlegen können. Der Beitritt zur EWU bedeutet somit den Abschluss langwieriger Reformen und Stabilisierungsmaßnahmen der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen. Kritiker dieser Strategie befürworten die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen Länder in die EWU, sobald diese die Maastricht-Kriterien erfüllen. Eine stabile Währung schafft ihrer Meinung nach das beste Umfeld, um der Wirt-schaft Mittel- und Osteuropas neuen Aufschwung zu geben. Die unterschiedlichen Beitrittsstrategien führen zu jeweils unterschiedlichen Risikoabschätzungen in den postsozialistischen Ländern. Das Projekt „Osterweiterung und Währungsunion: Risikoabschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität“ hat das Ziel, zum Verständnis der ökonomischen und sozialen Konsequenzen alternativer Aufnahmestrategien in die EWU beizutragen. Folgende zentrale Fragen müssen im Rahmen des Projektes beantwortet werden: Wie werden die unterschiedlichen Risikoabschätzungen der Strategien die Formation neuer Unternehmen in den künftigen Mitgliedstaaten beeinflussen? Welche langfristigen Wohlfahrtsgewinne sind - den Risikoabschätzungen zufolge - zu erwarten? Wie bestimmen die Risikoabschätzungen den Produktivitätszuwachs in den verschiedenen Wirtschaftszweigen? Das Projekt analysiert umfassend die Probleme, die in Folge einer Erweiterung der EWU entstehen können. Erst eine systematische Untersuchung der Problematik ermöglicht den politischen Akteuren, eine adäquate Politik in den Beitrittsstaaten zu formulieren. Wohlfahrtseinbußen in Folge eines Beitritts zur EWU können somit gemindert oder gar vermieden werden.

Informationen

Gründungsdatum

03.2001

Ende

05.2008

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst