FORTiTher
FORSCHUNGSVERBUND TUMORDIAGNOSTIK FÜR INDIVIDUALISIERTE THERAPIE
				
			
		
	TP1 WP2: Tumorbedingte Expression eines „T cell repellents“ in Serum und Gewebe als Prädiktor und Modulator des Ansprechens solider Tumore auf PD-1 basierte Immuntherapie
Arbeitsfeld:
Teilprojekt 1: Testsysteme zur Charakterisierung von Tumor und Therapie-Response
AG Jörg Wischhusen
 Industriepartner: Informationen über den Kooperationspartner unterliegen der Vertraulichkeit
 
 Hintergrund und Stand der Forschung
  Die in der Universitätsfrauenklinik angesiedelte Sektion für  Experimentelle Tumorimmunologie erforscht immunologische  Toleranzmechanismen, die einerseits die Tolerierung eines semi-allogenen  Fötus durch das mütterliche Immunsystem ermöglichen. Aberrante  Expression dieser Toleranzfaktoren in Tumoren ermöglicht aber ein  Unterlaufen der immunvermittelten Tumorkontrolle. In diesem Kontext  konnten wir zeigen, dass ein für die Schwangerschaft essentielles und in  vielen Tumoren exprimiertes Zytokin die Einwanderung von zytotoxischen T  Zellen in solide Gewebe (wie die Plazenta oder Tumor) verhindert.  Mechanistisch kann dies durch eine verminderte Aktivierung von  LFA-1/2-Integrin und dadurch gestörte Interaktion zwischen Immun- und  Endothelzellen erklärt werden. Da die Adhäsion ans Endothel eine  entscheidende Voraussetzung für die Einwanderung von Immunzellen ins  Tumormikromilieu darstellt, korreliert die Expression des „T cell  repellents“ mit der weitgehenden Abwesenheit intratumoraler T Zellen.  Klinisch führt dies zum Versagen von z.B. PD-(L)1-basierten  Immuntherapien. Ein kausaler Zusammenhang wird durch Ergebnisse aus  Tiermodellen unterstützt.
Erwartete Ergebnisse
  Vorarbeiten konnten an zwei unabhängigen Kohorten zeigen, dass  Melanompatienten, bei denen im Serum erhöhte Spiegel des „T cell  repellents“ vorliegen, nicht auf eine PD-1 basierte Immuntherapie  ansprechen. Im Rahmen von FORTiTher soll daher ein diagnostisches  Testsystem generiert, ein multi-parametrischer Algorithmus erstellt und  das Verständnis des Wirkmechanismus vertieft werden. Langfristig sollen  Patienten individualisierten Therapieschemata wie anti-PD-1  Monotherapie, Kombinationstherapien (z.B. mit einem in der  fortgeschrittenen präklinischen Entwicklung befindlichen Antikörper  gegen den „T cell repellent“) und PD-1 unabhängigen Therapien zugeordnet  werden.
                
