FORCOVID
Bayerischer Forschungsverbund zur Eindämmung, Behandlung und Erforschung der Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus COVID-19 (FORCOVID)

Der Verbund
Anfang des Jahres 2020 wurde aus der Volksrepublik China über eine Häufung von Krankheitsfällen mit einer akut verlaufenden Lungenentzündung berichtet. Diese ersten Fälle traten in Wuhan in der Provinz Hubei auf und häuften sich zunächst bei Menschen, die auf einem Wildtier-Markt tätig waren. Als Ursache konnte kurz darauf ein neues Coronavirus isoliert werden. Dieser neue Erreger gehört zur Virus-Familie der Coronaviren, die sowohl beim Menschen als auch bei Tieren vorkommen und zeigt enge genetische Verwandtschaft mit Coronaviren, die in Fledermäusen beschrieben wurden. Die Sequenzidentität mit dem vor 17 Jahren kursierenden „Severe Acute Respiratory Syndrome“ (SARS)-Coronavirus beträgt ca. 80%, weshalb man das neue Virus als SARS-CoV-2 bezeichnet hat.
Obwohl das Virus wohl initial aus dem Tierreich stammt, hat es sich perfekt an den Menschen angepasst und breitet sich schnell von Mensch zu Mensch aus. Infektionen mit Coronaviren sind bei Menschen grundsätzlich lange bekannt, sie verursachen zumeist leicht verlaufende Erkältungskrankheiten. Neue Coronaviren, die als Zoonose vom Tier auf den Menschen überspringen, können allerdings schwer verlaufende, lebensbedrohliche Lungenentzündungen verursachen, wie die Erfahrung 2003 mit dem ersten SARS-CoV und 2009 mit dem MERS-CoV zeigten.
Das neue SARS-CoV-2 verursacht sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe. Es zeigten sich von nahezu asymptomatischen Verläufen, über eine Erkältungskrankheit auch schwere Krankheitsverläufe mit einer progressiven respiratorischen Insuffizienz, die einer künstlichen Beatmung bedarf, bis hin zu einem Multiorgan-Versagen. Die Erkrankung, die das SARS-CoV-2 verursacht, wird als COVID-19 (Corona virus disease 2019) bezeichnet.
Weltweit hat SARS-CoV-2 eine Pandemie von bisher nicht gekanntem Ausmaß ausgelöst mit noch nicht absehbaren Folgen für die Wirtschaft und stellt eine Zerreißprobe für den internationalen Zusammenhalt der Weltgemeinschaft dar.
Quelle: Sequenzen verfügbar auf www.GISAID.org. Abbildung: Dr. Maximilian Muenchhoff, Max von Pettenkofer-Institut, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Eine vergrößerte Abbildung und Beschreibung finden Sie hier
Auch in Deutschland und Bayern stellt die SARS-CoV-2 Pandemie Gesellschaft, Politik und Wissenschaft vor völlig neue Herausforderungen, die nur in enger Zusammenarbeit gelöst werden können. Bayern hat international ausgewiesene Wissenschaftler mit herausragender Expertise im Bereich der virologischen Diagnostik, der Impfstoff-Entwicklung und Evaluierung der virusspezifischen Immunität, der Virus-Zell-Interaktion sowie darauf basierender Pathogenese- und Therapie-Forschung. Der Forschungsverbund FORCOVID bündelt dieses Expertise und positioniert sich damit in den internationalen, fieberhaften wissenschaftlichen Anstrengungen mit neuen Erkenntnissen zur Lösung der Probleme durch die Pandemie und Krankheitsbekämpfung beizutragen
Darüberhinaus arbeitet FORCOVID mit Projektgruppen aus Sachsen in einem bayerischen- sächsischen Forschungsnetzwerk zusammen, um die wissenschaftlichen Synergien in den verschiedenen Fragestellungen zu verstärken.
Organisation
Sprecherin
Stellvertretender Sprecher
Geschäftsführung
Wissenschaftler*in
- Alina Tscherne
- PD Dr. Bugert Joachim
- Dr. Saliba Antoine-Emmanuel
- Dr. Moeini Hassan
- Prof. Dr. Sutter Gerd
- Prof. Dr. Wagner Ralf
- Prof. Dr. Tenbusch Matthias
- Prof. Dr. Klaus Überla
- Dr. Munschauer Mathias
- Prof. Dr. Vogel Jörg
- Dr. med. Münchhoff Maximilian
- Prof. Dr. Keppler Oliver
- Dr. Peterhoff David
- Dr. Asbach Benedikt
- Prof. Dr. Dr. Pichlmair Andreas
- Dr. Jaksch Sebastian
- Prof. Dr. Langosch Dieter
- PD Dr. Wölfel Roman
- Dr. Ehmann Rosina
- Dr. Saliba Antoine-Emmanuel
- Dr. Erhard Florian
- Prof. Dr. Dölken Lars
- Prof. Dr. Protzer Ulrike
Partner im Verbund
Wissenschaftliche Partner
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB)
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Universität Regensburg
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) Würzburg
- Forschungszentrum Jülich am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum, Garching
Arbeitsfelder
Projekte
- Design und Evaluation eines Nanopartikel-basierten Impfstoff-Kandidaten gegen SARS-CoV-2
- Entschlüsselung der SARS-CoV-2-Übertragungen an der zweitgrößten Universitätsklinik Deutschlands
- Immunantworten in der Schleimhaut der Atemwege zum Schutz vor SARS-CoV-2
- Entwicklung und Evaluierung Protein-basierter SARS-CoV-2 Antigene für Vakzinierung und Immunomonitoring
- Antigenität und immunogenes Potenzial ausgewählter Proteine des SARS-CoV-2 Virus
- Untersuchung der Immunhemmung durch das SARS-CoV-2 sowie der Mechanismen der Virushemmung durch das Immunsystem
- Untersuchung von antiviralen Medikamenten gegen SARS CoV-2 in einem neuartigen Membranfusionsmodell
- Identifizierung der molekularen Grundlagen einer SARS-CoV-2 Infektion mit Hilfe einer neuen RNA Sequenzierungsmethode und künstlicher Intelligenz
- Identifizierung der molekularen Abwehrmechanismen durch Entschlüsselung der direkten Interaktionen zwischen Proteinen der Wirtszelle und dem RNA Genom des SARS-CoV-2 Virus
Aktuelles
Pressemitteilungen
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12.01.2021
Erste Covid-19 Impfstoffe zugelassenEnde 2020 und Anfang 2021 wurden die ersten Covid-19 Impfstoffe zugelassen und Deutschland wie auch viele andere Staaten starteten Impfkampagnen. Doch wie soll der Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff geregelt werden?
mehr -
11.01.2021
Entdeckung und Identifizierung einer neuen Variante des SARS-CoV-2 in DeutschlandDas Auftreten einer neuen Varianten des Erregers SARS-CoV-2 beunruhigt die Experten und Behörden.
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08.01.2021
Antigen-Schnelltests zum Nachweis des neuen Coronavirus, SARS-CoV-2In den letzten Wochen und Monaten sind SARS-CoV-2-Antigen- Schnelltests als Ergänzung oder Alternative zur PCR wegen der Möglichkeit einer raschen Vor-Ort-Testung in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
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Veranstaltungen
-
18.11.2020
Kick-off Meeting ForCOVID
Am 18. November 2020 fand das erste Treffen der Mitglieder des Bayerischen Forschungsverbundes ForCOVID in Form einer Zoom Konferenz statt.
Kontakt
Sprecherin:
Frau Prof. Dr. Ulrike Protzer, Technische Universität München (TUM), Institut für Virologie
Stellvertretende Sprecher:
Herr Prof. Dr. Oliver Keppler, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Max-von-Pettenkofer Institut, Virologie,
Herr Prof. Dr. Joerg Vogel, Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), Institut für Molekulare Infektionsbiologie
Kontakt:
Dr. Rosa Maria Lederer,
Geschäftsführung Bay Forschungsverbund FOR-COVID, I
Institut für Virologie, TUM,
Trogerstr. 30
81675 München
email: rosa.lederer@no-spam-pleasetum.de
Mobil: +49 (0)173 4828542