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FORSCHUNGSVERBUND NEUE STRATEGIEN DER IMMUNTHERAPIE

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M2 M2 - Therapie von Autoimmunerkrankungen durch Vermehrung und Aktivierung regulatorischer T-Lymphozyten

Arbeitsfeld:

Projektbereich III Immunmodulation (M1,M2 und M4)

Forschungsbedarf:
Autoimmunität, d.h. der Angriff des Immunsystems auf körpereigenes Gewebe und Zellen, entsteht u.a. als Folge eines Ungleichgewichts zwischen den krankheitsinduzierenden autoreaktiven T-Zellen und ihren Gegenspielern, den sogenannten regulatorischen T-Zellen. So wird z.B. eine erniedrigte Frequenz von regulatorischen T-Zellen bei Diabetes-Patienten für die Entstehung dieser Autoimmunerkrankung mitverantwortlich gemacht. Daher sollten Medikamente mit der Eigenschaft, regulatorische T-Zellen in den betroffenen Patienten zu vermehren und somit das nötige Gleichgewicht wiederherzustellen, eine effektive und gezielte Behandlung von Autoimmunerkrankungen ermöglichen.

Ergebnisse:
Mitarbeitern des Instituts für Virologie und Immunbiologie der Universität Würzburg sowie des Industriepartners TeGenero AG gelang die Entwicklung sogenannter superagonistischer CD28-spezifischer monoklonaler Antikörper, die in der Lage sind, regulatorische T-Zellen in vitro sowie im Tiermodell in vivo zu vermehren. Neben diesem rein quantitativen Effekt können derartige Antikörper auch die suppressorische Aktivität der regulatorischen T-Zellen steigern. Dies bedeutet, dass zusätzlich zur rein zahlenmäßigen Vermehrung auch die einzelne regulatorische T-Zelle autoreaktive T-Zellen effizienter in Schach halten kann. Das therapeutische Potential CD28-stimulierter regulatorischer T-Zellen untersuchten wir in der Experimentellen Autoimmunen Neuritis (EAN), einem Tiermodell einer menschlichen Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems (Guillain-Barre-Syndrom). Erste Ergebnisse zeigen, dass superagonistische CD28-spezifische Antikörper in der Lage sind, die Krankheitsaktivität in diesem Modellsystem einer autoimmun-entzündlichen Erkrankung zu unterdrücken. Zusammenfassend weisen die bisher erzielten Ergebnisse eindeutig darauf hin, dass es mit dieser neuartigen Klasse von CD28-spezifischen Antikörpern möglich ist, regulatorische T-Zellen zu vermehren und damit gezielt in den Pathomechanismus von Autoimmunerkrankungen einzugreifen.

Anwendung in der Praxis:

Wirtschaftliche Ziele: Die im Rahmen dieses Projektes untersuchten monoklonalen Antikörper stellen ein sehr vielversprechendes Therapeutikum für viele Autoimmunerkrankungen dar.

Informationen

Gründungsdatum

09.2002

Ende

03.2006

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung