FORINGEN

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND INFEKTOGENOMIK

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VA-5 Reverse Vacciniology gegen Chlamydieninfektionen

Arbeitsfeld:

Projektbereich Vakzine-Adjuvans
http://www.mikrobio.med.tu-muenchen.de

Chlamydien sind Bakterien, die zu ihrer Vermehrung in die Wirtszelle eindringen, d.h. sie wachsen intrazellulär und sind daher für das Immunsystem schlechter zugänglich. Die Bakterien sind für eine Reihe von Infektionen des Menschen verantwortlich, darunter die Schwimmbadkonjunktivitis, das Trachom -einer Erkrankung des Auges von der cirka 400 Millionen Menschen betroffen sein sollen und die zu zirka 6 Millionen Erblindungen führt-, Geschlechtserkrankungen wie der Urethritis und das Lymphogranuloma venereum, aber auch zu Infektionen des Respirationstraktes bis hin zu ambulant erworbenen Pneumonie. Obwohl diese Infektionen mit Antibiotika therapierbar sind, gelingt es wahrscheinlich nicht, den Erreger vollkommen zu eliminieren. Darüber hinaus wäre es aus klinischen wie ökonomischen Gesichtspunkten wesentlich effizienter die Erkrankungen durch eine entsprechende Impfung zu verhindern. Hier setzt das Projekt in seiner wissenschaftlichen Programmatik ein, indem es am Beispiel vom Chlamydia pneumoniae Antigene definiert, die sich für einen Impfstoff eignen. Dies wird durch die komplette Sequenzierung des Genoms des Erregers wesentlich erleichtert. Für einen erfolgreichen Impfstoff ist es jedoch nicht ausreichend entsprechende Antigene zu finden, sondern es bedarf zusätzlicher Stoffe, die das Immunsystem in geeigneter Weise stimulieren. Hier zeigt die aktuelle Forschung, dass bestimmte kurze DNA-Sequenzen -auch als CpG-DNA bezeichnet und die ursprünglich bei Bakterien gefunden wurden- das Immunsystem so dirigieren können, dass protektive Anworten ausgelöst werden. Diese Eigenschaft der CpG-DNA ausnutzend will das Projekt das Antigen des Erregers mit CpG-DNA verbinden, indem die beiden Inhaltsstoffe in sogenannte Mikrospären verpackt werden. Die hier vorgestellte Technologie verbindet neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Immunbiologie von CpG-DNA mit dem enormen Informationsgewinn durch die Sequenzierung des Genoms von Mikroorganismen. Die praktische und kommerzielle Bedeutung des Projekts liegt darin, eine letztlich allgemein einsetzbare Technik zu definieren, die es erlaubt CpG-DNA und jedwedes Antigen gemeinsam zu verpacken, um damit protektive Immunantworten bei persistierenden Infektionen, die für Chlamydien typisch sind, zu induzieren.

Informationen

Gründungsdatum

12.2005

Ende

11.2008

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung