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Ökologische Sozialethik als Kompass für eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft

Wie nehmen wir Veränderungen wahr? Wie bewerten, kommentieren wir sie? All unseren Urteilen über die gegenwärtige gesellschaftliche Transfor-mation in ihren komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt liegen Normen und ethische Haltungen zugrunde. Ob wir sie nun kennen und aussprechen oder nicht. Dieses Projekt prüft unsere „normativen /Bewertungs-Brillen“ und untersucht Leitkonzepte wie Resilienz, Nachhaltigkeit und Humanökologie. Dabei wird der ökologische und soziale Kontext immer mit einbezogen und Ethik als Reflexion gelebter Praxis thematisiert.
 

  • Welche (lösbaren oder unauflösbaren) Konflikte, Bedingungen und Leitplanken verbergen sich z.B. in einem Konzept wie Nachhaltigkeit?
  • Worauf gründen sich unsere Bewertungen von Risiko?
  • Wann sind wir „risikomündig“?
  • Können Ethik und Moral in innovativen, an Unsicherheit reichen Prozessen und Entscheidungen als Orientierung dienen?
  • Steigert „ethische Kompetenz“ die Belastbarkeit in kritischen Umbruchsituationen?


Das Teilprojekt untersucht die Rolle der Moral im Umgang mit Innovationen oder Restriktionen. Ethik wird ebenso als Begründungstheorie für normative Postulate ins Spiel gebracht, wie auch auf ihre Funktionen in der gesellschaft-lichen Kommunikation (motivieren, kritisieren und integrieren) hin untersucht.

Theologische Aspekte werden im Sinne der „Public Theology“ als Teil eines öffentlichen gesellschaftlichen Diskurses um die normativen und weltan-schaulichen Grundlagen einer zukunftsfähigen Gesellschaft verstanden. Religiöse Orientierungen und kirchliche Akteure spielen im öffentlichen Raum gerade in Bayern -  zunehmend aber auch weltweit - wieder eine bedeutsame Rolle. Religionen helfen mit Erklärungen zur Schöpfung, einem sozialen Menschenbild, mit institutionellen Ressourcen, Verbänden, Bildungseinrichtungen und Kommunikationsforen bei der Suche nach einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Es stellt sich aber auch die Frage, wie sie sich selbst verändern müssen, um diese Angebote fruchtbar werden zu lassen. Theologie und Ethik werden in interdisziplinärerer Zusammenarbeit auf ihren Beitrag zur Steigerung von sozialer Resilienz auf den Prüfstand gestellt.

Ein Wertewandel kann nur dann gesellschaftliche Transformationen in Gang setzen, wenn Mikro-, Meso- und Makroebenen in spezifischer Weise interagieren. Deshalb suchen wir nach einer positiven Korrelation zwischen zivilgesellschaftlichen oder unternehmerischen Pioniergruppen, latentem Wertewandel in Lebensstilen, Bildung und öffentlicher Kommunikation sowie politisch-rechtlichem Institutionenwandel, um diese Fragen beantworten zu können.

Publikationen

Herausgeberschaften: 

Böschen, S., Vogt, M., Binder, C. R., & Rathgeber, A. (2017). Sonderheft GAIA: Resilienz – Analysetool für soziale Transformation.

Haber, W., Held, M., & Vogt, M. (Hrsg.). (2016). Die Welt im Anthropozän. Erkundungen im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Humanität. München: oekom.

Karidi, M., Schneider, M., & Gutwald, R. (2018) (i. E.): Resilienz: Interdisziplinäre Perspektiven zu Wandel und Transformation. Wiesbaden: Springer.

Vogt, M., & Schneider, M. (2016) (Hrsg.): Theologische und ethische Dimensionen von Resilienz, Themenheft der Münchner Theologischen Zeitschrift 2016/3.

Arbeiten und Aufsätze: 

Bär, J. (2016a): Motive, Werte, Weltanschauungen und Naturvorstellungen im sozial- ökologischen Engagement. Analysen zur praktischen Umweltethik am Beispiel der Kooperation des Klosters Schlehdorf mit dem KlosterGut. München (unveröffentlichte Magisterarbeit).

Bär, J. (2016b): Schöpfungsachtung als Resilienzfaktor und Chance der Transformation. Ergebnisse einer Erhebung zum sozial-ökologischen Engagement im Kloster und KlosterGut Schlehdorf. In: Münchner Theologische Zeitschrift 2016/3, S. 276–281.

Böschen, S., Vogt, M., Binder, C. R., & Rathgeber, A. (2017). Resilienz – Analysetool sozialer Transformationen? In: GAiA 26/S1, S. 164-165.

Karidi, M., Schneider, M., & Gutwald, R. (2018) (i. E.): Einleitung: Vom multidisziplinären Vergleich von Resilienzkonzepten zu interdisziplinären Lernprozessen. In: dies. (Hrsg.), Resilienz: Interdisziplinäre Perspektiven zu Wandel und Transformation. Wiesbaden: Springer.

Schaffer, A., & Schneider, M. (2018): Towards a responsible resilience (in review).

Schmidt, B., & Schneider, M. (2016): Leben durchkreuzt. Krisen und ihre Chancen in der Jugendarbeit. In: Münchner Theologische Zeitschrift 67/3, S. 290-291.

Schneider, M. (2014): Ökumenischer Klausurtag Nachhaltigkeit – Praxisbausteine. In: Nachhaltig. Ökumenisch. Relevant. Gemeinsam im Einsatz für die Schöpfung, hrsg. v. Erzdiözese München und Freising und Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, München, S. 23-27. www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-30636420.pdf

Schneider, M. (2015): Auf Verwundbarkeiten achten, Resilienz stärken. Perspektiven für widerstandsfähige und lernende ländliche Räume. In: Franke, S. (Hrsg.): Armut im ländlichen Raum. (Hanns-Seidel-Stiftung, Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen), München 2015, S. 119-125; auch veröffentlicht in: Franke, S., Miosga, M., & Schöbel- Rutschmann, S. (Hrsg.): Impulse zur Zukunft des Ländlichen Raums in Bayern. Positionen des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum 2014/2015, München 2015, S. 19-23. Download: f.hypotheses.org/wp- content/blogs.dir/1945/files/2015/04/L%C3%A4ndlicherRaum_Verwundbarkeiten_Resilienz _endg2.pdf

Schneider, M. (2016a): Zauberwort „Resilienz“? Was der Begriff meint und was er mit Nachhaltigkeit zu tun hat. (Bayerischer Forschungsverbund ForChange, Working Paper 6), April 2016, f.hypotheses.org/wp-content/blogs.dir/1945/files/2016/04/WP6- Schneider.pdf

Schneider, M. (2016b): Zauberwort „Resilienz“? Wie werden aus Krisen Chancen. In: 18. Münchner Tage für nachhaltiges Landmanagement, Menschen kommen, Menschen gehen. Wie bleiben Kommunen im Gleichgewicht? Resiliente Ländliche Räume in Zeiten globale und regionaler Wanderungsbewegungen. (Hrsg. v. Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung, TU München. (Materialiensammlung | Nr. 48). München, S. 18-25.

Schneider, M. (2016c): Grenzen aus ethischer Sicht. In: Schaffer, A., Lang, E., & Hartard, S. (Hrsg.): An und in Grenzen - Entfaltungsräume für eine nachhaltige Entwicklung, Marburg: Metropolis, S. 49-73. 

Schneider, M. (2016d): Stark durchs Leben gehen. Erwachsenenbildung greift Thema Resilienz auf. In: Münchner Theologische Zeitschrift 67/3, S. 292-293. 

Schneider, M. (2017a): Muße in Zeiten der Beschleunigung. In: Berghold, R., Sautermeister, J., & Schröder, A. (Hrsg.): Dem Wandel eine menschliche Gestalt geben. Sozialethische Perspektiven für die Gesellschaft von morgen, Freiburg/Br.: Herder, S. 61- 77. 

Schneider, M. (2017b): Was kann der Resilienzdiskurs von Deweys Pragmatismus lernen? Eine Analyse. In: Reder, M., Filipovic, A., Finkelde, D., & Wallacher, J. (Hrsg.), Jahrbuch Praktische Philosophie in globaler Perspektive, Bd. 1, Freiburg/München: Karl Alber, S. 115- 139. 

Schneider, M., & Vogt, M. (2016): Glaube, Hoffnung, Liebe als Resilienzfaktoren. Theologisch-ethische Erkundungen. In: Münchner Theologische Zeitschrift 67/3, S. 195-208. 

Schneider, M., & Vogt, M. (2017): Responsible resilience. Rekonstruktion der Normativität von Resilienz auf Basis einer responsiven Ethik. In: GAiA 26/S1, S. 174 –181. 

Schneider, M., & Vogt, M. (2018) (i. E.): Selbsterhaltung, Kontrolle, Lernen. Zu den normativen Dimensionen von Resilienz. In: Gutwald, R., Karidi, M., & Schneider, M. (Hrsg.), Resilienz: Interdisziplinäre Perspektiven zu Wandel und Transformation. Wiesbaden: Springer. 

Vogt, M. (2015). Zauberwort Resilienz. Eine Begriffsklärung (Bayerischer Forschungsverbund ForChange, Working Paper 15/2), März 2015, resilienz.hypotheses.org/wp2 (abgerufen am 26. März 2017). 

Vogt, M. (2016a). Ungehobene Schätze heben. Christliche Theologie im Umweltdiskurs. In: politische ökologie 147: Religion und Spiritualität. Ressourcen für die große Transformation? München: oekom, S. 106-111. 

Vogt, M. (2016b). Humanökologie – Neuinterpretation eines Paradigmas mit Seitenblick auf die Umweltenzyklika Laudato si‘. In: Haber, W., Held, M., & Vogt, M. (Hrsg.), Die Welt im Anthropozän. Erkundungen im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Humanität, München: oekom, S. 93-104. 

Vogt, M. (2016c): Ökologische Humanität. Elemente einer Grundlegung der Umweltethik. In: Demko, D., Elger, B. S., Jung, C., & Pfleiderer, G. (Hrsg.), Umweltethik interdisziplinär. Tübingen: Mohr Siebeck, S. 107-124. 

Vogt, M. (2016d). Risiko und Resilienz. Skizzen aus ethischer, theologischer und methodisch-wissenschaftstheoretischer Perspektive. (Bayerischer Forschungsverbund ForChange, Working Paper 7), Mai 2016. https://f.hypotheses.org/wp- content/blogs.dir/1945/files/2016/05/WP7-Vogt.pdf. Zugriff 15.08.2017. 

Vogt, M., & Schneider, M. (2016): Zauberwort Resilienz. Analysen zum interdisziplinären Gehalt eines schillernden Begriffs. In: Münchner Theologische Zeitschrift 67/3, S. 180-194. 

Projektpartner:

Informationen

Gründungsdatum

06.2013

Ende

12.2017

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst