FORGEN
FORSCHUNGSVERBUND GRUNDLAGEN GENTECHNISCHER VERFAHREN
FORGEN II IS8 Stammunterschiede bei Listeria monocytogenes
Arbeitsfeld:
Entwicklung und Anwendung neuer Lebendimpfstoffe (FORGEN II)Projektziel
Attenuierte Stämme, das heißt avirulente (nicht krankheitserregende) Varianten des Bakteriums Listeria monocytogenes stellen vielversprechende Kandidaten für die Entwicklung neuer Lebendimpfstoffe dar. Durch geeignete Vektoren können solche Stämme zur Produktion verschiedenster Antigene innerhalb von Antigen-präsentierenden Zellen eingesetzt werden. Zudem lassen sich L. monocytogenes Stämme auch zur gezielten Freisetzung von Fremdantigen-codierender DNS in Wirtszellen verwenden. Das Hauptziel unseres Projektes ist es, aus der Vielzahl bekannter L. monocytogenes Stämme diejenigen zu identifizieren, die aufgrund ihrer Virulenzeigenschaften und ihres Verhaltens in der Umwelt besonders für die Impfstoffentwicklung geeignet sind. Dazu sollen relevante Unter-schiede zwischen verschiedenen Stämmen von L. monocytogenes aufgespürt werden und ein für die Durchführung sicherheitsrelevanter und epidemiologischer Untersuchungen geeignetes Verfahren zum spezifischen Nachweis der verschiedenen Stämme in Patientenmaterial und der Umwelt entwickelt werden.
Anwendung in der Praxis:
Wirtschaftlicher Nutzen
Die Untersuchungen werden gemeinsam mit unserem Industriepartner, der Firma VERMICON engineering & microbiology AG (München), durchgeführt. Es ist geplant, die stammspezifischen L. monocytogenes Nukleinsäuresonden soweit zu entwickeln und zu optimieren, daß sie in Zukunft für die medizinische Diagnostik in Form eines Kits angeboten werden können. Ein solcher Kit wird von besonderem kommerziellen Interesse sein, wenn die Untersuchungen in diesem Projekt einen Zusammenhang zwischen Stammzugehörigkeit und Virulenz aufdecken. Zudem sollten die im Rahmen dieses Projektes zu ermittelnden Stammunterschiede es ermöglichen, besonders geeignete L. monocytogenes-Stämme für die Herstellung von Lebendimpfstoffen auszuwählen.