FORKERAM

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND FüR KERAMISCHE MATERIALENTWICKLUNG UND PROZESSTECHNIK

I-2 Geschirr- und Zierkeramik auf der Basis von Recyclingglas zu erheblich reduzierten Produktionskosten

Arbeitsfeld:

Es soll eine hochfeste Geschirrkeramik entwickelt werden, die bei Temperaturen um 1100°C gebrannt werden kann, wodurch eine erhebliche Reduzierung der Herstellungskosten erreicht wird. Da der Anteil an Glasphase sehr hoch gewählt wird, können zur weiteren Festigkeitssteigerung Druckspannungen in der Oberfläche erzeugt werden. So kann die Scherbenstärke gesenkt werden, dies ergibt eine weitere Kostensenkung.

Anwendung in der Praxis:
Es sollen mit neuen Produkten, die wesentlich kostengünstiger produziert werden können, neue Märkte eröffnet werden. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von einem hohen Anteil von Recyclingglas in der keramischen Masse. Diese wirkt als Flussmittel, dadurch wird die Brenntemperatur gesenkt und so Energiekosten gespart. Der gegenüber konventionellem Hartporzellan erhöhte Glasanteil kann gezielt zur Erzeugung von Druckspannungen in der Oberfläche eingesetzt werden. Durch diese Druckspannungen, die die Rissausbreitung verhindern, kann die Festigkeit gesteigert werden. Bei einer erhöhten Scherbenfestigkeit kann die Scherbenstärke reduziert werden, ohne dass es zu verstärktem Bruch des Porzellanes kommt. Hierdurch werden die Massekosten reduziert, einerseits weil das Recyclingglas preiswerter ist als die verwendeten Sande und Feldspäte, anderseits bei verringerter Scherbenstärke weniger Masse benötigt wird.