5G-Korridor München-Prag

In Zukunft sollen nicht nur Menschen und Waren die bayerisch-tschechische Grenze überqueren, sondern auch der hochschnelle Datenaustausch gewährleistet sein. Das soll durch die enge Kooperation zwischen Bayern und Tschechien im Aufbau von Hochgeschwindigkeits-Mobilfunknetzen der fünften Generation (5G) ermöglicht werden.

2020 haben die Bayerischen Staatskanzlei und das Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik eine gemeinsame Absichtserklärung zur künftigen Zusammenarbeit bei der Errichtung eines 5G-Korridors München – Prag unterzeichnet, um gemeinsam die digitale Transformation grenzüberschreitend voranzutreiben. Auf bayerischer Seite unterstützt die WKS Bayern-Québec/Alberta/International die an der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer angesiedelte Projektleitung.

Beim virtuellen Kick-off des 5G-Korridors München - Prag am 3. Februar 2021 erläuterte die bayerische Projektleiterin Frau Lenka Šolcová die Ziele und Arbeitsweisen des Projektes. Erste Priorität habe der Aufbau gemeinsamer 5G-basierter Anwendungsprojekte in den Bereichen eHealth, Connected Mobility, Industrie 4.0 und Smart Region. "Forschungskorridor" und "Infrastrukturkorridor" würden somit Hand in Hand gehen. An der Identifizierung und Ausarbeitung der 5G-Anwendungsfälle sollen Forschende, Unternehmen und Mobilfunkbetreiber eng zusammenarbeiten. Das Projektteam des 5G-Korridors München – Prag unterstützt bei der Kontaktvermittlung, Fördermittelberatung, sowie bei der Antragsentwicklung.

Der Kick-off mit über 100 Teilnehmern und Teilnehmerinnen war hierbei bereits ein erster Schritt zum erfolgreichen Aus- und Aufbau bilateraler Forschungskooperation. Renommierte Experten und Expertinnen aus neun bayerischen und sieben tschechischen Universitäten und Forschungseinrichtungen (u.a. Fraunhofer IIS, Technische Universität München und Tschechische Technische Universität Prag) präsentierten ihre aktuellen 5G-Forschungsprojekte und 5G-Testbeds und skizzierten innovative Anwendungsszenarien von 5G-Technologien. Anwesende Stakeholder aus Regierungen, Kommunen, Krankenhäuser u.v.m. zeigten großes Interesse an der bilateralen Kooperation und es zeichneten sich bereits neue Kooperationsmöglichkeiten ab.

Der 5G-Anwedungsbereich eHealth startete am 17. März 2021 mit einem virtuellen Workshop. Es war die Gelegenheit für die 17 teilnehmenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Bayern und Tschechien, bestehende Projektgruppen zu erweitern und den Aufbau neuer Projektgruppen anzustoßen. Insbesondere in den Bereiche Telemedizin und Home Care gibt es großes Potenzial zur Kollaboration. Weitere thematische Schwerpunkte waren der grenzüberschreitende Austausch von medizinischen Daten, Bildungsprogramme und intelligente Geräte, wie z.B. Krankenhausbetten.

Der Auftakt-Workshop zum Themenbereich Connected Mobility fand am 19. Mai 2021 statt. Hierbei präsentierten jeweils fünf Referenten und Referentinnen aus Bayern und Tschechien ihre laufenden Projekte im Bereich Connected and Automated Mobility. Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen bekundeten ihre Bereitschaft, Partner und Partnerinnen aus der jeweils anderen Region in ihre aktiven Unternehmungen einzubinden, zum Beispiel in Bezug auf die grenzüberschreitende Erprobung und den Einsatz von automatisierten und/oder teleoperierten Fahrzeugen.

Link zur Website des 5G-Korridors München-Prag.

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