Europäische Kommission stellt eine neue Europäische Innovationsagenda vor und übernimmt Vorreiterrolle in der neuen Innovationswelle

15.07.2022
Europäische Kommission stellt eine neue Europäische Innovationsagenda vor und übernimmt Vorreiterrolle in der neuen Innovationswelle

Die Europäische Kommission hat eine Neue Europäische Innovationsagenda angenommen, um Europa an der Spitze der neuen Welle von technologieintensiven Innovationen und Start-up-Unternehmen zu positionieren. Sie wird Europa dabei helfen, neue Technologien zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, um die dringendsten gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Die Neue Europäische Innovationsagenda soll Europa zu einem führenden Akteur in der globalen Innovationslandschaft machen. Europa möchte der Ort sein, an dem die besten Talente Hand in Hand mit den besten Unternehmen arbeiten und an dem technologieintensive Innovationen gedeihen und bahnbrechende innovative Lösungen auf dem gesamten Kontinent entstehen, die die Welt inspirieren werden.

Als Vorreiter bei Innovationen, insbesondere bei der neuen Welle technologieintensiver Innovationen, die bahnbrechende Forschung und Entwicklung und umfangreiche Kapitalinvestitionen erfordern, wird Europa seine zentrale Rolle bei der Gestaltung des grünen und digitalen Wandels stärken. Technologieintensive Innovationen werden es Europa ermöglichen, seine technologische Führung auszubauen, und neuartige Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel und Cyberbedrohungen hervorbringen. Solche Innovationen dürften positiv auf alle Sektoren ausstrahlen, von erneuerbaren Energien bis zur Agrartechnik, vom Bausektor bis zu Mobilität und Gesundheit, und dazu beitragen, die Ernährungssicherheit zu fördern, die Energieabhängigkeit zu verringern, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und unsere Volkswirtschaften wettbewerbsfähiger zu machen. Die schwerwiegenden Folgen des russischen Aggressionskriegs haben diese Probleme noch dringlicher gemacht und strategische politische Veränderungen zur Gewährleistung von Wohlstand und Sicherheit in der EU ausgelöst.

Margrethe Vestager, die für das Ressort „Ein Europa für das digitale Zeitalter“ zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin, erklärte: „ Wir müssen unsere Innovationsökosysteme stärken, um auf den Menschen ausgerichtete Technologien zu entwickeln. Diese neue Innovationsagenda baut auf den umfangreichen einschlägigen Arbeiten auf, die in den letzten Jahren bereits unternommen wurden, und wird uns dabei helfen, den digitalen und ökologischen Wandel Europas zu beschleunigen. Die Agenda wurzelt im digitalen, physikalischen und biologischen Bereich und wird uns in die Lage versetzen, dringende Probleme anzugehen, etwa die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden und unsere Ernährungssicherheit auf nachhaltige Weise sicherzustellen.“

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte: “Die Neue Europäische Innovationsagenda wird dafür sorgen, dass Innovatoren, Start-ups und Scale-ups mit ihren innovativen Unterfangen weltweite Vorreiter der Innovation werden können. Über ein Jahr lang haben wir die Interessenträger befragt, etwa führende Mitglieder von Innovationsökosystemen, Start-ups, sogenannte Einhörner, weibliche Unternehmensgründerinnen, Frauen aus der Risikokapitalbranche, Universitäten und Unternehmen. Gemeinsam werden wir Europa zum weltweiten Kraftzentrum für technologieintensive Innovationen und Start-ups machen.“

Aufbauend auf dem Unternehmergeist der Europäer, der wissenschaftlichen Exzellenz, der Stärke des Binnenmarkts und der demokratischen Gesellschaften umfasst die Neue Innovationsagenda insbesondere:

  • die Verbesserung des Zugangs zu Finanzmitteln für europäische Start-ups und Scale-ups, z. B. durch Mobilisierung ungenutzter privater Kapitalquellen und Vereinfachung der Börsennotierungsregeln;
  • die Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit Innovatoren mithilfe von Reallaboren mit neuen Ideen experimentieren können;
  • einen Beitrag zur Schaffung von „regionalen Räumen für Innovationen“, die die Innovationsakteure in Europa, auch in Regionen mit Entwicklungsrückstand, stärken und besser miteinander vernetzen werden;
  • die Anwerbung von Talenten in Europa und Maßnahmen für deren langfristige Bindung, z. B. durch die Ausbildung von einer Million Talenten in technologieintensiven Bereichen, die verstärkte Unterstützung von Innovatorinnen und innovative Aktienoptionen für Mitarbeiter von Start-ups;
  • die Verbesserung des politischen Rahmens durch klarere Terminologie, Indikatoren und Datensätze sowie durch politische Unterstützung der Mitgliedstaaten.

In der Neuen Europäischen Innovationsagenda sind 25 spezielle Maßnahmen aufgeführt, die zu fünf Leitinitiativen gehören:

  • Die Finanzierung von Scale-ups wird institutionelle und andere private Investoren in Europa motivieren, in europäische Start-ups im Bereich technologieintensiver Innovationen zu investieren, um davon zu profitieren.
  • Die Ermöglichung von Innovationen durch Versuchsräume und Vergabe öffentlicher Aufträge wird die Innovation durch verbesserte Rahmenbedingungen, einschließlich experimenteller Regulierungskonzepte (z. B. Reallabore, Testumgebungen, „Living Labs“ und Vergabe öffentlicher Aufträge im Bereich Innovation), erleichtern.
  • Die Beschleunigung und Stärkung der Innovation in europäischen Innovationsökosystemen in der gesamten EU wird die Schaffung von regionalen Räumen für Innovationen unterstützen und den Mitgliedstaaten und Regionen dabei helfen, mindestens 10 Mrd. EUR für konkrete interregionale Innovationsprojekte bereitzustellen, auch im Bereich der technologieintensiven Innovationen für Schlüsselprioritäten der EU. Dadurch werden zudem die Mitgliedstaaten bei der Förderung der Innovation in allen Regionen, auch durch den integrierten Einsatz der Kohäsionspolitik und der Instrumente von „Horizont Europa“, unterstützt.
  • Die Förderung, Anwerbung und Bindung von Talenten im technologieintensiven Bereich wird durch eine Reihe von Initiativen sicherstellen, dass Talente in der EU gefördert werden und ein kontinuierlicher Zustrom von Talenten in wichtige technologieintensive Bereiche in die EU gelenkt wird; zu diesen Maßnahmen zählen ein innovatives Praktikumsprogramm für Start-ups und Scale-ups, ein Talentpool der EU, um Start-ups und innovativen Unternehmen bei der Suche nach Talenten außerhalb der EU zu helfen, ein Programm für Unternehmertum und Führungsqualitäten für Frauen und Pionierarbeit im Bereich von Aktienoptionen für Start-up-Mitarbeiter.
  • Verbesserte Politikinstrumente werden eine Schlüsselrolle spielen in der Entwicklung und Nutzung robuster, vergleichbarer Datensätze und gemeinsamer Definitionen (Start-ups, Scale-up), die in die Politik auf allen Ebenen in der gesamten EU einfließen können, und sie werden durch das Forum des Europäischen Innovationsrats eine bessere politische Koordinierung auf europäischer Ebene gewährleisten.

Aufbauend auf den umfangreichen Arbeiten, die bereits zur Förderung der Innovation in der EU geleistet wurden, zielt die Neue Europäische Innovationsagenda darauf ab, die Entwicklung und Ausweitung von Innovationen in der gesamten Union durch ein kohärentes Maßnahmenpaket zu beschleunigen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: Europäische Kommission

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