STREAMING

EU-Projekt STREAMING: Nachhaltige Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa

Der afrikanische Kontinent ist reich an natürlichen Ressourcen, doch Handelsbarrieren, Logistikdefizite und klimatische Herausforderungen behindern Ernährungssicherheit und Wirtschaftswachstum. Das EU-Projekt STREAMING setzt genau hier an: Es entwickelt Strategien für faire, gesunde und nachhaltige Lebensmittelsysteme und trägt dazu bei, den Handel zwischen Afrika und Europa zu stärken.

Herausforderungen im afrikanischen Lebensmittelhandel

Trotz fruchtbarer Böden und reicher Ökosysteme steht der afrikanische Lebensmittelhandel vor folgenden Herausforderungen:

  • Logistikdefizite: Schwache Infrastruktur kann zu hohen Ernteverlusten führen.
  • Marktzugang: Zollhürden, Handelsvorschriften und bürokratische Hindernisse bremsen den innerafrikanischen und interkontinentalen Export zwischen Afrika und Europa.
  • Arbeitsmarkt: Die hohe Arbeitslosigkeit zwingt viele in Arbeitsplätze mit einem Einkommen am Existenzminimum, oft im informellen Sektor, d. h. wirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht staatlich erfasst, reguliert und kontrolliert werden. Aufgrund verschiedener technischer, wirtschaftlicher, institutioneller und sozialer Zwänge, wie z. B. dem schwierigen Zugang zu Finanzmitteln, haben die Märkte ein begrenztes Wachstumspotential.
  • Ernährungsunsicherheit: gesunde, ausreichende Ernährung für alle bleibt ein wichtiges Thema.
  • Klimawandel: Extremwetterereignisse und Umweltzerstörung bedrohen die Landwirtschaft.

STREAMING als Lösungsansatz: Handelserleichterung, Wissenstransfer und Nachhaltigkeit

Das Projekt setzt auf drei zentrale Säulen:

  1. Beseitigung von nicht-tarifären Handelshemmnissen: STREAMING analysiert internationale Handelsbarrieren, die nicht in Form von Zöllen erhoben werden, wie zum Beispiel unterschiedliche Produktstandards oder Verbraucherschutzbestimmungen. Hier entwickelt Streaming Lösungsansätze, um afrikanischen Produzenten den Zugang zu internationalen Märkten zu erleichtern.
  2. Unterstützung von Innovationen und Wissenstransfer: STREAMING stärkt das Unternehmertum durch Initiativen wie Vernetzungsplattformen, Anschubfinanzierungen oder die Schaffung von Innovationszentren zur effizienten Unterstützung von Start-ups.
  3. Nachhaltige Ernährungssysteme: STREAMING führt Schulungen für Landwirtinnen und Landwirte durch und fördert den Anbau von klimaresilienten Pflanzen und alternativen Proteinquellen.

EU-Afrika-Handel: Neue Chancen durch STREAMING

Durch angewandte Forschung und politische Analysen schafft STREAMING ein tieferes Verständnis für die Handelshemmnisse zwischen der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union (AU). Ein partizipativer Ansatz mit Landwirtinnen und Landwirten als auch Innovatoren und Handelsorganisationen stellt sicher, dass Forschungsergebnisse praxisnah umgesetzt werden. So können bestehende Hemmnisse beseitigt werden.

Fazit: notwendiger Wendepunkt für den afrikanischen Lebensmittelhandel

STREAMING verbindet Wissenschaft, Unternehmertum, Landwirtschaft und Handel, um den Lebensmittelhandel fairer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Es unterstützt alle Stakeholder mit Finanzierungen und technologischen Lösungen. 

Projektziele

  • Innovations- und Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis: Dafür braucht es ein starkes Netzwerk aller Stakeholder im Lebensmittelsystem sowie Innovationszentren in Afrika und Europa. Hierzu werden gezielt Anschubfinanzierungen im Rahmen des Projektes vergeben, um so mithilfe von Schulungen für Landwirtinnen und Landwirte und offenen Kursen für die breite Öffentlichkeit Geschäftsideen und -praktiken im Kontext nachhaltiger Lebensmittelhandelssysteme zu fördern.
  • Sensibilisierung von Gesundheitsbehörden und Verbraucherinnen und Verbrauchern für alternative Ernährungsweisen und lokale Anbauprodukte
  • Digitale Lösungen für mehr Transparenz: Rückverfolgbarkeit und Zertifizierung von Lebensmitteln und Handelsprozessen als Schlüssel für effizienten Handel und verlässliche Standards.
  • Abbau bürokratischer Hürden: Handelshemmnisse senken, sinnvolle Regulierungen stärken, wirtschaftliche Chancen nutzen.
  • Förderung von Innovation und Wissensaustausch: Beschleunigung des Transfers nachhaltiger Technologien durch den Austausch mit allen Interessengruppen.

Zielgruppen

  • Afrikanische Landwirtinnen und Landwirte
  • Afrikanische und europäische Innovatoren und Start-ups
  • Forschungsinstitutionen
  • Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger in Afrika und Europa
  • Handelsorganisationen
  • Gesundheitsberaterinnen und -berater
  • Allgemeine Öffentlichkeit in Afrika und Europa
  • Unternehmen des privaten Sektors

BayFOR als Partner

In der Antragsphase unterstützte die BayFOR die Koordinatoren und das Konsortium bei der fachlich-inhaltlichen Konzeptionierung des EU-Antrags sowie bei der Klärung von finanziellen und administrativen Fragen. Die BayFOR ist nun als Projektmanagement-Partner Teil des STREAMING-Konsortiums. 

Förderperiode

Dieses Projekt wird von Anfang Februar 2025 bis Ende Juli 2028 von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon Europe mit rund 4,4 Mio. Euro unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101182256 gefördert. Davon gehen 1,8 Mio. Euro an bayerische Institutionen.

Konsortium

Weitere Informationen

Webseite folgt

Kontakt

Projektkoordinatorin

Marlies Resch

M. Sc. Marlies Resch
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Institut für Lebensmitteltechnologie
E-Mail: marlies.resch@no-spam-pleasehswt.de 

Projektkoordinator

Prof. Dr. Thomas Lötzbeyer
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Institut für Lebensmitteltechnologie
E-Mail: thomas.loetzbeyer@no-spam-pleasehswt.de

Kontakt in der BayFOR

Elias Krikonas

Elias Krikonas
Projektmanager EU-Projekt STREAMING
Tel: +49 89 9901 888-176
E-Mail: krikonas@no-spam-pleasebayfor.org

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