EIC Transition

Das EIC Transition zielt darauf ab, vielversprechende Ergebnisse aus Projekten des EIC Pathfinder und der Förderlinie „Proof of Concept“ (PoC) des European Research Council (ERC) weiterzuentwickeln. Das Instrument fördert also sowohl Forschungsaktivitäten zur Validierung und Demonstration fortgeschrittener Technologien innerhalb von Anwendungen auf dem Technology Readiness Level 4 bis 6 (TRL 4-6) als auch das Vorantreiben der Marktreife dieser Technologien und die dafür notwendige Entwicklung von Businessplänen für die Kommerzialisierung der Anwendungen. EIC Transition unterstützt die Validierung der neuartigen Technologie aus dem Labor in die relevanten Anwendungsumgebungen (durch Nutzung von Prototyping, Formulierung, Modellierungen, Benutzertests oder anderen Validierungstests) als auch die Entwicklung eines nachhaltigen Business Case und Geschäftsmodell in Richtung Kommerzialisierung.

Antragssteller*innen haben zwei Möglichkeiten, eine Finanzierung über das EIC Transition zu erhalten: über das „EIC Transition Open“ (Bottom-up, d.h. über themenfreie Ausschreibungen) oder über das „EIC Transition Challenges“ (Bottom-down, d.h. über Themen-spezifische Ausschreibungen).

Die erwarteten Ergebnisse eines EIC-Transition-Projekts sind a) eine Technologie, die sich für die beabsichtigte Anwendung als effektiv erwiesen hat, und b) ein Geschäftsmodell, die anfängliche Validierung und ein Geschäftsplan für die Markteinführung. Es wird auch erwartet, dass die IP-Rechte (geistiges Eigentum) formal und angemessen geschützt sind.

EIC Transition Open

Das Förderinstrument EIC Transition Open richtet sich an erfolgreiche EIC Pathfinder- und ERC „Proof of Concept“- Projekte und "Future Emerging Technologies (FET)" - Projekte, welche sowohl ihre Technologie als auch ihre Geschäftsidee weiter reifen lassen wollen.

Entweder einzeln oder in kleinen Konsortien mit bis zu fünf Partnern sind KMUs, Start-ups, Hochschulen und Forschungseinrichtungen dazu aufgerufen, durch die Förderung von EIC Transition Open mit ihren Ergebnissen den Technologie-Reifegrad (TRL) 5 oder 6 zu erreichen, sodass sie anschließend im EIC Accelerator bis zur Marktreife gebracht werden können. Neben der Validierung und Demonstration der Technologie unter Einsatzbedingungen können mit dem EIC Transition Open aber beispielsweise auch Kooperationsanbahnungen zwischen KMUs, Forschungsakteuren, potenziellen Anwender*innen und Kunden gefördert werden.

Teilnahmebedingungen

  • Förderung für einzelne Bewerber (Start-ups, KMUs, Spin-offs oder Teams aus Universitäten und Forschungseinrichtungen) mit (fast) abgeschlossenem EIC Pathfinder- oder ERC „Proof of Concept“-Projekt, FET-Projekte oder European- Defense-Fund-Projekte, die eine zivilen Zweck dienen. Großunternehmen, die nicht als KMU gelten, können sich nicht einzeln bewerben.
  • Ein kleines Konsortium mit zwei Teilnehmer aus zwei verschieden EU-Mitgliedsstaaten oder assoziierte Länder.
  • Ein Konsortium von drei bis maximal fünf Mitgliedern sind ebenfalls möglich (drei der Teilnehmer sollen aus verschiedene EU-Mitgliedstaaten oder assoziierte Länder stemmen).

Förderung im EIC Transition Open

  • Förderfähige Aktivitäten:
    • Weiterentwicklung der Ergebnisse / Technologien aus vorherigen Projekten (noch aktive oder auch schon beendete)
    • Validierung der Technologie im Labor & Anwendungsbereich
    • Business Modelling & Planung der Kommerzialisierung
  • Ziele: Weiterentwicklung der Technologien aus „EIC Pathfinder“- und ERC „Proof of Concept“-Projekten, sowie FET-Projekten zu Geschäftsideen; Ausgangspunkt für die Bewerbung im EIC Accelerator oder für die Einwerbung anderer Finanzierungsquellen; Gründung eines neuen Unternehmens
  • Förderquote: 100 Prozent der förderfähigen Kosten
  • Budget: zwischen 0,5 und max. 2,5 Mio. Euro pro Projekt. Größere Summen können mit ausführlicher Begründung ebenso beantragt werden.
  • Die Projekten werden auch für folgenden Maßnahmen förderfähig:
    o„Ad hocBooster grants“: Zusätzlich bis zu 50 000 Euro für die Umsetzung von komplementären Aktivitäten („Portfolio activities“), die zur Kommerzialisierung der Innovation verwendet werden sollen.
    o Fast Track Bewerbungmodell für das EIC Accelerator
    o Business Accelerator Services (BAS)
  • Projektlaufzeit:1-3 Jahre

Budget

Für das Jahr 2023 steht ein Budget von 128,36 Mio. Euro zur Verfügung.Für das Transition Open sind davon 67,86 Mio. Euro reserviert und für das Transition Challenges 60,50 Mio Euro

Antragsverfahren im EIC Transition Open

  • Antrag mit max. 20 DIN-A4-Seiten.
     
  • Zweistufiges Bewerbungsverfahren über das European Funding & Tenders Opportunities Portal.
     
  • 1. Stufe: Evaluierung des Antrags durch drei EIC-Gutachter*innen. Die Bewertung erfolgt durch die Summe der Mittelwerte der Punkte aus den 3 Bewerbungsteilen. Die Anträge werden nach den Kriterien „Exzellenz“ (Gewichtung 60 Prozent), „Impact“ (20 Prozent) sowie „Quality and Efficiency of the implementation“ (20 Prozent) bewertet.
     
  • 2. Stufe: Die Antragsteller*innen der besten Anträge werden zu einem Interview mit einer Expert*innen-Jury von maximal sechs EIC-Gutachter*innen in Brüssel eingeladen. In dieser Stufe bewertet die Jury die obengenannten Kriterien mit einem „Go“ oder „No-Go“ Votum.
     
  • Von Frauen geführte KMU oder Konsortien werden bevorzugt.
     
  • Projekte, die nur die erste Stufe schaffen können unter bestimmten Voraussetzungen einen EIC-Seal of Excellence erhalten.

Zeitplan

Der Zeitplan sieht vor, dass ab dem Stichtag etwa 17 Wochen bis zum Grant Agreement verstreichen:

Stichtage

Die Stichtage im Jahr 2023 sind: 12. April und 27. September 2023.

EIC Transition Challenges

Die EIC Transition Challenges haben das Ziel, die Weiterentwicklung einer Technologie sowie die Entwicklung einer Business-Strategie finanziell zu unterstützen. Bewerbungen sind offen für Technologien, die zum Ziel der spezifischen Challenge beitragen. Für die „Challenges“ können sich Projekte, die im Rahmen von Horizon 2020 oder Horizon Europe finanziert werden ebenso bewerben. Für das Jahr 2023 sind folgende drei Themen vorgesehen:

  • Full scale Micro-Nano-Bio devices for medical and medical research applications”: Das übergeordnete Ziel der Challenge ist die Fertigstellung der Mikro-Nano-Bio-Technologie, die für den Übergang zur Marktreife geeignet ist. Am Ende des Projekts sollten ein Businessplan und ein Pitch Deck erstellt werden, die geeignet sind, um private Investoren und Industriepartner anzusprechen. Eine Verwertungsstrategie (einschließlich des formalen IP-Schutzes) und ein Geschäftsmodell, die Validierung und ein Geschäftsplan sind ebenfalls erwartete Ergebnisse des Projekts. Dabei sollten Themen wie Ethik, Sicherheit und Nachhaltigkeit/Kreislaufwirtschaft beim Design berücksichtigt werden („Ökodesign“). Auf die Geschlechtsspezifität sollte eingegangen werden. Die Möglichkeit zur Richtlinienentwicklung und Standardisierung sollten während des gesamten Projekts adressiert und innerhalb des Challenge-Portfolios verfolgt werden. Die Ziele sind wie folgt definiert:
    • Die Realisierung und Validierung eines voll funktionsfähiges integriertes Mikro-Nano-Bio-Gerät oder -System, das auf Mikro-Nano-Bio-Modulen basiert ist und im Rahmen früherer EU-finanzierter Projekte entwickelt wurde. Der Fokus liegt auf der Integration und/oder Verfeinerung (z. B. weitere Miniaturisierung, Produktionsskalierung usw.) der bestehenden Module, um innerhalb der begrenzten Zeitspanne des Projekts ein flexibles, investitionsreifes Produkt zu realisieren.
    • Die Entwicklung von Geräten oder Systemen im Rahmen dieser Challenge sollte zu einer hochwirksamen technologischen Entwicklung führen, die von den Marktanforderungen angetrieben wird.
  • Environmental Intelligence”: Diese Challenge befasst sich mit der Umweltverschmutzung und dem ständigen Bedarf an die Entwicklung von innovativen Sensoren, Geräten oder Technologien, die eine wachsende Bandbreite an Schadstoffen effizient und effektiv überwachen und erkennen können. Die Erkennung wichtiger Umweltparameter durch biologische, chemische und physikalische Sensoren, die schließlich in komplexe Netzwerke integriert werden, wird die Informationsverarbeitung sowie Modellierung mit dem Ziel der Überwachung, Früherkennung und Warnung ermöglichen. Am Ende des Projekts sollte ein ausgereifter Technologieprototyp vorgelegt werden, der in einer relevanten Umgebung (TRL 5/6) validiert oder demonstriert wurde, und einen Vorteil in einer bestimmten Umwelt (z. B. Luft, Boden, Wasser) nachweist. Die Technologie soll eine große Wirkung in Bezug auf wirtschaftliche Erträge und Umweltvorteile erzielen. Folgende Eigenschaften sollten die Technologien erfüllen:
    • Materialien, Prozesse und Systeme, die auf die Erkennung/Überwachung, Verhinderung, Reduzierung oder Eliminierung umweltresistenter und/oder neu auftretender Schadstoffe in Luft, Boden oder Hydrosphäre abzielen.
    • Technologien, die keine kritischen Rohstoffe verwenden oder deren vollständige Wiederverwendung und/oder Recycling (Sortierung und Veredelung) sicherstellen. Sie werden Synergien zwischen Sensoren und künstlicher Intelligenz an der Schnittstelle von Umwelt/Nachhaltigkeit und Datenwissenschaft ermöglichen und so die Umsetzung von Umweltüberwachungs- und/oder Sanierungsmaßnahmen ermöglichen.
    • Lösungen zum Erkennen, Kombinieren, Analysieren und Interpretieren von Umweltdaten, einschließlich Signalen von Ökosystemstress, der durch eine breite Palette von Faktoren verursacht wird.
    • Technologien mit minimiertem CO2-Fußabdruck, gemessen durch eine vollständige Lebenszyklusanalyse, um letztendlich die Umwelt vor Verunreinigungen zu schützen und zu vermeiden, dass Menschen Schadstoffen ausgesetzt werden, sowie um die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen oder umzukehren.
       
  • Chip-scale optical frequency combs”: Ein Frequenzkamm mit integrierter Photonik ist, im Vergleich zu einem Laserfrequenzkamm eine neue Kategorie von On-Chip-Frequenzkämmen, die durch nichtlineare parametrische Verstärkung oder andere Effekte erzeugt werden. In den letzten zehn Jahren wurde bei der Entwicklung von photonisch integrierte Frequenzkämme bemerkenswerte Fortschritte gemacht, jedoch ist ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Ziele dieser Transition-Challenge beziehen sich auf die Ziele der europäischen Chips-Gesetzes. Die Challenge zielt darauf ab, den erfolgreichen Übergang vom experimentellen Proof-of-Concept oder einer im Labor validierten Technologie zu einer in einer „realen“ Umgebung validierten oder demonstrierten Technologie zu unterstützen, indem folgendes erreicht wird:
     
    • Weiterentwicklung neuartiger Technologien für Frequenzkämme im Chip-Maßstab für Anwendungen, die mehrere Frequenzen von Laserlicht erfordern, mit höheren Effizienz der Umwandlung als derzeit vorhanden und mit Erweiterungen der Wellenlängenbereiche über alle Spektralbereiche mit integrierten photonischen Technologien.
    • Ausgereifte Frequenzkammtechnologien, die Integrationsoptionen für andere Funktionselemente einbeziehen, und mit der Fertigung im Wafermaßstab kompatibel sind. Die Verwendung neuer Materialien wie Galliumphosphid, Lithiumniobat und anderer kann ebenfalls in Betracht gezogen werden.
    • Nutzung der Präzision optischer Frequenzkämme, indem Konzepte für neue industrielle Anwendungen entwickelt werden, wie zum Beispiel: Integrierte Mehrkanal-Lichtquellen für die optische Kommunikation in Rechenzentren, Hocheffiziente Sensoren, die Molekülspektren im mittleren Infrarotbereich messen, oder Optische Atomuhren auf einem Chip.

Teilnahmebedingungen

  • Es gelten die gleichen Teilnahmebedingungen wie im EIC Transition Open, jedoch mit den obengenannten vorgeschriebenen Challenge Themen.

Förderung in den EIC Transition Challenges

  • Förderquote: 100 Prozent der förderfähigen Kosten
  • Budget: 0,5 bis max. 2,5 Mio. Euro pro Projekt. Größere Summen können mit ausführlicher Begründung ebenso beantragt werden.
  • Die Projekte werden auch für folgenden Maßnahmen förderfähig:
    • „Booster grants“: Zusätzlich bis zu 50.000 Euro für die Umsetzung von komplementären Aktivitäten („Portfolio activities“), die zur Kommerzialisierung der Innovation verwendet werden sollen.
    • Fast Track Bewerbungmodell für das EIC Accelerator
    • Business Accelerator Services (BAS)

Budget

Für das Jahr 2023 steht ein Budget von 60,5 Mio. Euro für die Challenges zur Verfügung.

Antragsverfahren und Zeitplan in den EIC Transition Challenges

Stichtag

Die Bewerbungsfrist für die EIC Transition Challenges sind der 12. April und 27. September 2023.

Sie haben eine Idee für ein EIC-Transition-Projekt? Kontaktieren Sie jetzt die KMU-Beratung der BayFOR:

Dipl.-Jur. Natalia García Mozo

Natalia García Mozo
Bereichsleiterin KMU-Beratung
Telefon: +49 89 9901888-171
E-Mail: mozo@no-spam-pleasebayfor.org

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