Impact Report 2021: Der European Innovation Council (EIC) in Zahlen

20.12.2021
EIC Impact Report

Der European Innovation Council (EIC) wurde im März 2021 im Rahmen von Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2021-2027), als wichtigstes Förderprogramm der europäischen Innovationslandschaft ins Leben gerufen. Angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung bahnbrechender und disruptiver Innovationen und aufbauend auf dem frühen Erfolg des EIC-Pilotprojekts hat die Europäische Kommission dem EIC rund 10 Milliarden Euro für die nächsten 7 Jahre zur Verfügung gestellt.

Mit dieser Summe soll in Zukunft die gesamte Innovationskette, von der Frühphase der Forschung bis hin zum Scale-up, abgedeckt werden, um somit das Potential einzigartiger Start-ups und KMUs innerhalb Europas zu entfalten und diese international marktführend werden zu lassen.

Die Innovationskette besteht aus drei Förderinstrumenten:

  • EIC Pathfinder: Dieser fördert radikal neue Technologien, die das Potential haben, neue Märkte zu schaffen, in einem frühen Entwicklungsstadium.
  • EIC Transition: Hier werden vielversprechende Ergebnisse aus dem EIC Pathfinder und dem „Proof of Concept“ des European Research Council (ERC) weiterentwickelt.
  • EIC Accelerator: Dieser richtet sich ausschließlich an Start-ups und KMUs und zielt auf die Vermarktung von hochinnovativen, hochrisikoreichen und visionären Ideen mit großem Marktpotential ab.

Diese drei Instrumente spiegeln den EIC als neuen großen Player der europäischen Innovationslandschaft bis 2027 wider. Doch auch die Pilotphase des EICs ab dem Jahr 2014 bis hin zu 2020 sollte man nicht außer Acht lassen, da diese erfolgreiche Zeit der Grundbaustein für den neu aufgelegten EIC ist.

Die ersten konkreten Ergebnisse seiner Implementierung sind im Impact Report 2021 veröffentlicht, der die „key numbers from the EIC performance“ wiedergibt. Zum Abschluss des Jahres würden wir Ihnen gerne die wichtigsten Zahlen und Statistiken des EICs vorstellen:

Seit 2014 bis 2020 hat der EIC und all seine Folgeinstrumente insgesamt rund 5.500 Start-ups und KMUs mit 3,8 Milliarden Euro unterstützt und somit die Entwicklung bahnbrechender Innovationen und Technologien vorangetrieben. Dies hat dazu geführt, dass 9,6 Milliarden Euro an Folgeinvestitionen (hauptsächlich durch Risikokapital, aber auch durch nationale Förderbanken) durch die Unternehmen eingeworben werden konnten und diese zusammen eine Unternehmensbewertung von rund 50 Milliarden Euro erreicht haben.

Besonders inspirierend ist die Tatsache, dass aus der Unterstützung des EICs 91 „Centaurs“ (Bewertung von mehr als 100 Mio. Euro) und ganze zwei „Unicorns“ (Bewertung von mehr als 1 Milliarde Euro) entstanden sind. Auch toll zu sehen ist, dass es immer mehr frauengeführte Start-ups gibt: von den 2020 geförderten haben über 20 % eine weibliche CEO, eine Verdopplung des bisherigen Niveaus.

Der EIC Fund

Durch den Bericht wird ebenfalls deutlich, dass der 2020 eingeführte „EIC Fund“ seine Daseinsberechtigung hat. So hat dieser in den ersten sechs Monaten von 2021 Investitionsentscheidungen für 137 innovative Unternehmen im Wert von 600 Mio. Euro getroffen. Zusätzlich zogen die ersten 24 direkten Kapitalbeteiligungen des „EIC Fund“ Ko-Investitionen unter anderem aus Risikokapital in Höhe von 396 Mio. Euro nach sich.

Der EIC Pathfinder

Auch der EIC Pathfinder und seine Ambition, die Grundlage für künftige bahnbrechende Innovationen zu sein, ist eine Erfolgsgeschichte für sich. Seit 2014 hat dieser 400 transnationale Forschungsgruppen, bestehend aus über 300 verschiedenen Partnern, bei der Entwicklung neuer einzigartiger Technologien unterstützt. Insgesamt wurden hier über 800 Innovationen, 58 Patente und 1.842 bedeutende wissenschaftliche Publikationen hervorgebracht. Mit 100 Mio. Euro im Jahr 2021 hat daraufhin der EIC Transition dafür gesorgt, dass die Ergebnisse aus dem EIC Pathfinder weiterentwickelt wurden.

Thematisch gesehen war der Bereich „Digital and Industry 5.0“ besonders interessant für EIC-Pathfinder-Projekte. So wurden hier beispielsweise 150 Projekte aus dem Bereich „Photonics, Lighting, Sensors, Optical Devices and Magnets“ sowie weitere 23 Projekte aus dem Bereich „Quantum Computing“ unterstützt. Aber auch der „Health“-Sektor war unter anderem mit 27 Projekten aus dem Bereich der Mikrobiologie gut vertreten. Mit beachtlichen 412 aktiven Teilnahmen an EIC-Pathfinder-Projekten konnte sich Deutschland als Land der neuen disruptiven Technologien präsentieren.

Der EIC Accelerator

Ein besonderes Augenmerk gilt natürlich auch dem wohl mit attraktivsten und spannendsten Förderinstrument des EICs – dem Accelerator. Dieser richtet sich ausschließlich an KMUs und Start-ups. Durch den Performance-Report geht hervor, dass der EIC Accelerator vor allem jüngere (bis zu 5 Jahren) und kleinere (meist weniger als 50 Mitarbeiter) Unternehmen unterstützt. Zudem wird deutlich, dass ein gutes Wachstumspotential als Grundvoraussetzung gesehen wird.

Durch die Verteilung der geförderten Projekte unter dem Accelerator kann man sehen, dass dieser am Zeiger der Zeit ist und versucht, mit den Förderungen die allgegenwärtigen Herausforderungen zu meistern. Seit 2020 entwickeln 90,5 % der Unternehmen, die im Portfolio des Accelerators zu finden sind, innovative Lösungen, die mindestens ein nachhaltiges Entwicklungsziel (Sustainable Development Goal) verfolgen. Unter den 218 Start-ups, die 2020 eine EIC-Finanzierung erhalten haben, sind außerdem 72 Unternehmen, die disruptive Antworten auf die COVID-19-Pandemie entwickeln und 64 Unternehmen, die grüne, und 40 Unternehmen, die neue digitale Technologien entwickeln.

Mit 101 Projekten unter dem EIC Accelerator war außerdem das Thema „AI, Cloud and Big Data“ unter den Bewerbern sehr beliebt. Aber auch die „Patient Care and Telemedicine“ war mit 58 Projekten sehr gut vertreten. In Deutschland wurden in den vergangenen Jahren insgesamt 385 Unternehmen gefördert. Davon beantragten 11 Unternehmen die Investitionskomponente durch den "EIC Fund" mit Erfolg.

Der Erfolg des EICs wäre jedoch ohne die EIC-Community nicht möglich. Der Performance-Bericht unterstreicht dies mit eindrucksvollen Zahlen: So organisieren ca. 12.700 Community-Members jährlich bis zu 40 Networking-Events und geben bis zu 1.250 geförderten Start-ups die Möglichkeit, sich auf Pitch-Events zu präsentieren und sich dabei mit über 2.800 verschiedenen Unternehmen und Investoren über mögliche Kooperationen zu unterhalten.

Als KMU-Beratung möchten wir Sie dazu motivieren, sich am EIC zu beteiligen und auf uns für eine ausführliche Beratung zuzukommen. Den kompletten Report, mit weiteren und detaillierteren Zahlen zum EIC finden Sie unter diesem Link.

Dipl.-Jur. Natalia García Mozo

Natalia García Mozo
Bereichsleiterin KMU-Beratung
Telefon: +49 89 9901888-171
E-Mail: mozo@no-spam-pleasebayfor.org

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