
Europa als Magnet für Forschende: Ursula von der Leyen startet Initiative „Choose Europe for Science“

Forschungsfreiheit als europäisches Markenzeichen
Von der Leyen kündigte in ihrer Grundsatzrede ein neues Gesetz zur Stärkung des Europäischen Forschungsraums (ERA) an. Damit soll die Freiheit von Wissenschaft und Forschung gesetzlich verankert werden. Europa bekenne sich uneingeschränkt zu wissenschaftlicher Offenheit und internationalem Wissensaustausch. Der freie Fluss von Wissen, Daten, Talenten und Kapital werde gezielt gefördert – analog zum Binnenmarkt.
500 Millionen Euro für internationale Spitzenforschung
Im Rahmen von „Choose Europe“ plant die EU-Kommission ein neues Förderpaket in Höhe von 500 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027. Es soll gezielt Top-Forscherinnen und -Forscher aus Europa und der ganzen Welt anziehen. Dazu zählt eine neue „Superfinanzhilfe“ über sieben Jahre, die im Rahmen des Europäischen Forschungsrats (ERC) vergeben wird. Nachwuchsforschende profitieren zusätzlich von höheren Vergütungen und längeren Verträgen im Programm „Marie Skłodowska-Curie“.
Innovation beschleunigen: Erstes europäisches Innovationsgesetz
Um den Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Innovationen zu verbessern, wird die EU ein erstes europäisches Innovationsgesetz sowie eine umfassende Start-up- und Scale-up-Strategie vorstellen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, regulatorische Hürden abzubauen und den Zugang zu Risikokapital für innovative Unternehmen zu erleichtern.
Ziel: 3 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung
Langfristig strebt die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten an, bis 2030 drei Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Forschung und Entwicklung (FuE) zu investieren. Auch der kommende mehrjährige Finanzrahmen soll ambitionierte Vorschläge für die Finanzierung von Forschung, Innovation und Technologieförderung enthalten.
Europa erleichtert Zugang für internationale Forschende
Die EU will die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für Forscherinnen und Forscher deutlich vereinfachen. Bereits heute bietet Europa über eine zentrale Plattform Zugang zu tausenden Stellenangeboten, Visaunterstützung und Karriereberatung. Künftig sollen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen noch besser dabei unterstützt werden, internationale Talente zu gewinnen und zu halten.
Strategische Bedeutung von Wissenschaft für Europas Zukunft
An der Konferenz nahmen auch Exekutiv-Vizepräsident Stéphane Séjourné (Industriestrategie), Exekutiv-Vizepräsidentin Roxana Mînzatu (soziale Rechte) und Kommissarin Ekaterina Sachariewa (Forschung & Innovation) teil. Gemeinsam unterstrichen sie die Bedeutung von Forschung und Innovation für Europas Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum.