Zwei neue EU-Strategien: Europa investiert in Quantenforschung und Lebenswissenschaften der Zukunft

03.07.2025
Zwei neue EU-Strategien: Europa investiert in Quantenforschung und Lebenswissenschaften der Zukunft

Mit zwei neuen Strategien legt die Europäische Kommission die Grundlage dafür, dass Europa bis 2030 weltweiter Innovationsführer in zwei Schlüsselbereichen wird: Quantentechnologien und Lebenswissenschaften. Ziel ist es, Forschungsdurchbrüche schneller in marktfähige Lösungen zu überführen, Europas technologische Souveränität zu stärken und Innovationen aus Europa heraus global wettbewerbsfähig zu machen.

Quantenstrategie: Europas Sprung in die nächste Technologiedimension

Die Strategie Quantum Europe soll ein widerstandsfähiges, europäisches Quantenökosystem schaffen – mit Fokus auf Forschung, Infrastruktur, Industrieanwendung und Ausbildung. Zu den Maßnahmen zählen:

  • Aufbau eines europäischen Quanten-Internets
  • Einrichtung von Chip-Pilotlinien zur industriellen Fertigung
  • Start der Europäischen Akademie für Quantenkompetenzen ab 2026
  • Entwicklung eines Quantenfahrplans für den Weltraum (in Zusammenarbeit mit der ESA)
  • Förderung von Start-ups und Scale-ups sowie Erhöhung des europäischen Anteils an privaten Quanteninvestitionen

Bis 2040 wird ein Marktpotenzial von rund 155 Milliarden Euro erwartet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Lebenswissenschaften: Innovationen schneller zu Patientinnen und Patienten bringen

Mit der neuen EU-Strategie für Lebenswissenschaften verfolgt die Kommission einen ganzheitlichen Ansatz entlang der gesamten Innovationskette – vom Labor bis zur Anwendung. Zentrale Ziele:

  • Förderung mikrobiom-basierter Therapien (100 Mio. Euro aus Horizon Europe 2026–27)
  • EU-Biotech-Gesetz zur Beschleunigung des Marktzugangs
  • Plattform zur Vernetzung von Start-ups, Industrie und Investoren
  • 250 Millionen Euro für neue lebenswissenschaftliche Technologien (z.B. Moleküle, Materialien, Produktionsverfahren)
  • Koordinierungsgruppe für Lebenswissenschaften zur sektorübergreifenden Abstimmung
  • 300 Millionen Euro für öffentliche Auftragsvergabe in Bereichen wie Impfstoffe, Krebsforschung, Klimaanpassung

Der Lebenswissenschaftssektor in der EU trägt mit 1,5 Billionen Euro zur Wirtschaftsleistung bei und sichert 29 Millionen Arbeitsplätze. Weitere Information finden Sie hier.

Relevanz für Bayern: Förderchancen und starke Ausgangsposition

Beide Strategien schaffen die Grundlage für vielfältige Fördermöglichkeiten für bayerische Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen – insbesondere im Rahmen von Horizon Europe, dem Europäischen Innovationsrat (EIC) oder strategischen Großprojekten wie IPCEIs. Bayern ist in beiden Bereichen bereits exzellent aufgestellt:

  • Im Bereich Quantentechnologien zählt Bayern mit dem Munich Quantum Valley, mehreren Fraunhofer-Instituten und dem Exzellenzcluster MCQST zu den führenden Quantenregionen Europas.
     
  • Auch in den Lebenswissenschaften verfügt der Freistaat über starke bayerische Zentren biowissenschaftlicher Exzellenz, in denen Universitäten, Kliniken, außeruniversitäre Forschung und Unternehmen eng kooperieren, u. a. an den Standorten Martinsried, Würzburg, Regensburg und Erlangen-Nürnberg.

Die BayFOR unterstützt bayerische Akteure dabei, sich strategisch zu positionieren, starke Konsortien zu bilden und aussichtsreiche Projektanträge einzureichen.

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