Die Bayerische Forschungsallianz auf dem Forum Life Science 2015

11.03.2015
Labor - Forum Life Science
Auf dem neunten Forum Life Science, das am 11./12. März 2015 in München stattfindet, präsentiert die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) am Gemeinschaftsstand vom  „Haus der Forschung“ zukunftsträchtige Forschung in den Lebenswissenschaften

München - Wie identifiziert man sicher die Erreger von Infektionen und bekämpft sie nachhaltig? Lässt sich die Parkinson-Krankheit bald entschlüsseln und therapieren? Beeinträchtigen Muskelschwund und Osteoporose zukünftig nicht mehr die Lebensqualität im Alter? Antworten auf diese Fragen erhalten interessierte Besucher des diesjährigen Fachkongresses „Forum Life Science“ am Stand der BayFOR, wo die drei bayerischen Forschungsverbünde ForBIMed, ForIPS und FORMOsA und das EU-Projekt TIRCON spannende Einblicke in ihre Forschung gewähren. Die BayFOR beteiligt sich am Gemeinschaftsstand des „Haus der Forschung“ - hier stellen die vier Partnerorganisationen ihr Serviceportfolio vor, das Beratung und Unterstützung zu den Themen Forschungsförderung und Technologietransfer auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene umfasst. Das BayFOR-Team steht den Besuchern insbesondere für Fragen zu EU-Förderprogrammen für F&E-Projekte zur Verfügung.

Im Mittelpunkt des alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses „Forum Life Science“ stehen neueste Erkenntnisse und zukunftsweisende Entwicklungen in den Lebenswissenschaften. Über 60 Referenten aus 10 Ländern informieren in den parallelen Vortragsreihen „Pharma Development“, „Food & Nutrition“ und „Industrial Technology“ über neue Technologien, Produktinnovationen und aktuelle Forschungsergebnisse. Der von Bayern Innovativ, ebenfalls eine Partnerorganisation im Haus der Forschung, konzipierte und organisierte Kongress hat sich mittlerweile in den Lebenswissenschaften zu einer zentralen Plattform für den Austausch von Informationen und die branchenübergreifende Vernetzung von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Dienstleistern etabliert. Auch dieses Jahr werden über 1000 Teilnehmer aus 20 Ländern sowie 100 Aussteller erwartet.

ForBIMed: Infektionen schneller bekämpfen

Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten sind laut Weltgesundheitsorganisation in Mitteleuropa die dritthäufigste Todesursache, in ärmeren Regionen sogar die häufigste. Die Behandlung ist jedoch schwierig, unter anderem weil viele Erreger wandlungsfähig sind und Resistenzen etwa gegen Antibiotika entwickeln können. Der im Oktober 2013 gestartete und an der Universität Regensburg koordinierte Bayerische Forschungsverbund ForBIMed will mithilfe von Biomarkern eine effiziente Diagnose sowie wirkungsvolle Präventions- und Therapieformen ermöglichen. Ein wesentliches Hauptanliegen des Verbundes aus 11 akademischen Arbeitsgruppen (FAU Erlangen, TUM, LMU, Universität Regensburg) und 9 Firmen ist die Entwicklung von neuen diagnostischen Nachweisverfahren, Impfstoffen und Medikamenten. Die Bayerische Forschungsstiftung fördert ForBIMed über drei Jahre mit rund zwei Millionen Euro (www.bayfor.org/forbimed).

ForIPS: Parkinson auf der Spur

Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wollen gemeinsam mit anderen bayerischen Forschergruppen neurologische und psychiatrische Erkrankungen wie das Parkinson-Syndrom bekämpfen, indem sie ihrer Ursache auf die Spur kommen. Dabei setzen sie auf die neuesten Erkenntnisse in der „Induzierte Pluripotente Stammzellen“-Technologie (iPS) – einer der innovativsten biomedizinischen Entwicklungen der letzten Jahre. Die Wissenschaftler programmieren dabei Zellen des erwachsenen menschlichen Körpers zurück zu Stammzellen. Es entstehen patientenspezifische Stammzellen, die gezielt zu organspezifischen Zellen reifen können. Diese Zellen als Krankheitsmodell können die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien ermöglichen. Ein weiteres Ziel von ForIPS ist der Aufbau einer Biobank, in der die Zellproben gespeichert und anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden. Der Forschungsverbund ForIPS läuft seit August 2013 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst mit rund vier Millionen Euro gefördert (www.bayfor.org/forips).

FORMOsA: Muskelschwund und Osteoporose – Folgen eingeschränkter Regeneration im Alter

Der im Februar 2013 gestartete Bayerische Forschungsverbund FORMOsA beschäftigt sich mit dem Muskelschwund, einer besonders im Alter weit verbreiteten Krankheit, die wiederum andere Erkrankungen wie Osteoporose begünstigt. Die körperliche und geistige  „Performance“ bestimmt in hohem Maße die Unabhängigkeit im Alter. Erste Anzeichen für die Entwicklung von altersassoziierten Defiziten zeigen sich oft bereits in den letzten zehn Jahren der Berufstätigkeit, man muss sie rechtzeitig erkennen und Vorbeugungsmaßnahmen einleiten.  Der Verbund will in enger Kooperation mit der produzierenden Industrie die Risikofaktoren und die Ursachen  von Muskelschwund näher erforschen, messtechnische Standards zum Risiko-Assessment und zur Diagnose erarbeiten sowie  geeignete Therapien und Präventionsstrategien entwickeln. FORMOsA wird von der Bayerischen Forschungsstiftung mit zwei Millionen Euro gefördert (www.formosa.uni-wuerzburg.de).

TIRCON: Neue Therapiemöglichkeiten für NBIA-Erkrankung

TIRCON („Treat Iron-Related Childhood-Onset Neurodegeneration”) widmet sich der Erkrankungsgruppe „Neurodegeneration with Brain Iron Accumulation“ (NBIA). NBIA ist durch Eisenablagerung im Gehirn gekennzeichnet. Es ist eine meist in der Kindheit beginnende und sehr schwer verlaufende neurologische Krankheit. Die Projektpartner führen eine multizentrische klinische Therapiestudie mit der eisenbindenden Substanz Deferiprone durch. Darüber hinaus bauen sie ein internationales Patientenregister sowie eine Biobank auf. Gleichzeitig führt TIRCON präklinische Arbeiten zur Entwicklung eines Biomarkers durch. Die Wissenschaftler hoffen, durch diesen mehrgleisigen Ansatz die Erkrankung mittelfristig besser behandeln zu können. TIRCON wird von Prof. Dr. med. Thomas Klopstock vom Friedrich-Baur-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München koordiniert. Insgesamt sind 13 Projektgruppen aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, den Niederlanden, Slowenien, Kanada und den USA beteiligt. Die EU fördert TIRCON seit Dezember 2011 mit 5,2 Millionen Euro. Die Bayerische Forschungsallianz wirkt im TIRCON-Konsortium beim Projektmanagement und in den Arbeitsgruppen Ethik und Kommunikation mit (www.tircon.eu).

Zur Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFOR)

Die Bayerische Forschungsallianz GmbH berät und unterstützt bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft umfassend beim Einwerben von europäischen Mitteln für Forschung, Entwicklung und Innovation mit dem Ziel, den Wissenschafts- und Innovationsstandort Bayern im Forschungsraum Europa fortzuentwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Rahmenprogramm für For-schung und Innovation, Horizon 2020. Darüber hinaus koordiniert die BayFOR die gemeinsamen Aktivitäten der Bayerischen Forschungsverbünde und unterstützt ihre Vernetzung auf europäischer Ebene. Als Partner im Enterprise Europe Network (EEN) bietet die BayFOR zudem gezielte Beratung und Unterstützung für bayerische Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen –, die sich für eine Teilnahme an EU-Forschungs- und Innovationsprojekten interessieren. Die BayFOR ist eine Partner-Organisation im bayerischen Haus der Forschung (www.hausderforschung.bayern.de) und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gefördert. Weitere Informationen finden Sie unter www.bayfor.org.

(Belegexemplar bei Verwendung erbeten: Bayerische Forschungsallianz, Prinzregentenstr. 52, 80538 München)

Kontakt

Emmanuelle Rouard
Bereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)89 9901888-111
E-Mail: rouard@no-spam-pleasebayfor.org

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