EMINA: Neues EU-Forschungsprojekt zu seltenen neurologischen Krankheiten

20.01.2010
Forscher der Neurologischen Klinik am Klinikum der Universität München werden durch das E-RARE-Programm der Europäischen Kommission (ERA-Net) gefördert

Unter der Federführung von Prof. Dr. Adrian Danek und Dr. Benedikt Bader, Neurologische Klinik und Poliklinik der LMU München, ist es mit Unterstützung durch die Bayerische Forschungsallianz (Fr. Dr. Florence Gauzy, Dr. Panteleimon Panagiotou) erfolgreich gelungen, eine dreijährige Forschungsförderung in Höhe von rund 650.000 Euro über das E-RARE Programm der Europäischen Kommission zu gewinnen.

Das Projekt EMINA (European Multidisciplinary Initiative on Neuroacanthocytosis) wird ab Mitte 2010 sechs Partnereinrichtungen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Frankreich und der Türkei vernetzen, um mit ihrer jeweiligen Expertise sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte klinische Forschung im Bereich der Neuroakanthozytose-Syndrome nachhaltig  voranzubringen. Neuroakanthozytose-Syndrome sind eine Gruppe von seltenen neurologischen Erkrankungen, die sich sowohl durch schwere neurologische als auch psychiatrische Störungen wie Überbewegungen, Schluckstörungen, epileptische Anfälle und Zwangsstörungen auszeichnen und insbesondere jüngere Patienten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betreffen. Weltweit einzigartig steht für Ärzte seit 2005 in München die Möglichkeit zur Verfügung, Neuroakanthozytose-Verdachtsfälle zu diskutieren und eine Blutdiagnostik auf die häufigste Erkrankung dieser Gruppe durchführen zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung (Prof. Dr. Hans A. Kretzschmar) und mit Unterstützung durch die internationale Patientenorganisation für Neuroakanthozytose (Advocacy for Neuroacanthocytosis Patients, Glenn Irvine) wird dieser Test kostenfrei für die Einsender durchgeführt.

„Mit intensiven Vorarbeiten ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, an einen entscheidenden Punkt in der Neuroakanthozytose-Forschung zu kommen, der durch die bisherigen Möglichkeiten nicht zu überwinden war. Durch die Förderung von EMINA ist es jetzt möglich, tiefgreifende Erkenntnisse zu bekommen, die direkte Auswirkung auf das Verständnis und die Behandlung der Neuroakanthozytose-Syndrome haben werden.“ meint Prof. Adrian Danek. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass das EMINA-Projekt auch Einfluss auf die Erforschung der Mechanismen anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie z.B. der Huntington-Krankheit haben wird. Dies sichert die Nachhaltigkeit des EMINA-Projektes, indem Erkenntnisse aus EMINA dazu genutzt werden können, neue Therapiemöglichkeiten auch für eine größere Patientengruppe über den Bereich der seltenen Neuroakanthozytose-Syndrome hinaus zu schaffen.

Weitere Informationen:

www.nefo.med.uni-muenchen.de – Homepage der Neurologischen Klinik und Poliklinik

www.neuropathologie.med.uni-muenchen.de – Homepage des Zentrums für Neuropathologie und Prionforschung

www.euro-hd.net/html/na/submodule - Informationen zu den Neuroakanthozytose-Syndromen und Vorarbeiten des EMINA-Projektes

www.naadvocacy.org – Informationen zur internationalen Patienteninitiative für Neuroakanthozytose (Advocacy for Neuroacanthocytosis Patients)

Kontakt

Prof. Dr. Adrian Danek
Neurologische Klinik und Poliklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Tel.: 089-7095-3676
Fax: 089-7095-6671
adrian.danek@no-spam-pleasemed.uni-muenchen.de

Dr. Benedikt Bader
Neurologische Klinik und Poliklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Tel.: 089-7095-7827
Fax: 089-7095-6671
benedikt.bader@no-spam-pleasemed.uni-muenchen.de

Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2008 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 45 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.800 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2008 etwa 64 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de

Kontakt in der BayFOR

Dr. Florence Gauzy Krieger
Tel: 089-9901 888-18
Email: gauzy@no-spam-pleasebayfor.org

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