
Start der EU-Initiative European Partnership on One Health Antimicrobial Resistance (EUP OHAMR)

Antibiotikaresistenzen sind eine stille, aber wachsende Bedrohung
Weltweit sterben jedes Jahr hunderttausende Menschen an Infektionen, gegen die keine Medikamente mehr wirken. Die Ursachen sind vielfältig: falscher Antibiotikaeinsatz, unzureichende Diagnostik, Wissenslücken im Bereich Tierhaltung und Hygiene – und eine nicht einheitliche Forschungslandschaft.
Antimikrobielle Resistenzen kennen aber keine Grenzen
Wenn Daten, Erkenntnisse und Maßnahmen nicht zusammengeführt werden, bleibt der Gesamtblick fragmentiert – und Lösungen bleiben Stückwerk. Genau hier setzt die EUP OHAMR an: Forschung bündeln, Wissen teilen, gemeinsam handeln.
Was macht EUP OHAMR besonders?
Die Initiative verfolgt den integrativen One-Health-Ansatz: Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Umwelt wird nicht getrennt betrachtet – sondern als vernetztes System. Nur wer alle Ebenen gemeinsam analysiert, versteht, wie Resistenzen entstehen und sich verbreiten. Und kann dagegen steuern.
Gefördert werden künftig:
- Forschung zu biologischen Mechanismen von Resistenzen
- Entwicklung neuer Therapien und schneller Diagnostik
- Verbesserung von Surveillance-Systemen
- Maßnahmen zur Prävention und Eindämmung resistenter Erreger
- Wissens- und Technologietransfer in Gesellschaft, Praxis und Politik
Die erste gemeinsame transnationale Ausschreibung von EUP OHAMR wird sich auf die Bereitstellung innovativer und kostengünstiger Behandlungsmöglichkeiten konzentrieren. Die Ausschreibung wird im November 2025 veröffentlicht.
Hintergrund:
EUP OHAMR baut auf der Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance (JPIAMR) auf, die seit 2011 über 180 Millionen Euro in AMR-Forschung investierte. Die neue Partnerschaft denkt größer: Sie will Forschung nicht nur finanzieren, sondern koordinieren – interdisziplinär, transnational und anwendungsorientiert.
Eckdaten der Partnerschaft
- 53 Partnerorganisationen aus 30 Ländern, darunter viele EU-Staaten und internationale Akteure
- 10 Jahre Laufzeit (2025–2035)
- 250 Millionen Euro Gesamtbudget für Forschung & Innovation
- Bis zu 75 Millionen Euro Kofinanzierung durch die EU im Rahmen von Horizon Europe
- Koordination: Schwedischer Forschungsrat
- Vision: Die Belastung durch Antibiotikaresistenzen in Europa langfristig verringern.
- Mission: Durch Forschung und Innovation neue Lösungen entwickeln – für eine bessere Überwachung, zielgerichtete Therapien, wirksame Prävention und einen bewussteren Antibiotikaeinsatz.