European Defence Fund (EDF)

(aktualisiert am 18. Dezember 2025)

European Defence Fund (EDF): Innovationsmotor für Europas Sicherheits- und Verteidigungsforschung

Der European Defence Fund (EDF) ist das zentrale Förderinstrument der Europäischen Kommission zur Stärkung von Forschung und technologischer Entwicklung im Verteidigungsbereich. Ziel des Programms ist es, europäische Zusammenarbeit, technologische Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit im Verteidigungssektor nachhaltig zu fördern – von der Grundlagenforschung bis zur marktnahen Entwicklung.

Ziele des European Defence Fund

Der EDF unterstützt Projekte, die:

  • Kooperationen zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und KMU in der EU stärken
  • innovative, interoperable Verteidigungstechnologien und -fähigkeiten entwickeln
  • strategische Investitionen in Sicherheit und Verteidigung bündeln
  • Fragmentierung reduzieren und Industriestandards fördern
  • europäische Resilienz gegenüber sicherheitspolitischen Herausforderungen erhöhen

Budget und Förderrahmen

Für den Zeitraum 2021–2027 stehen rund 7,3 Mrd. EUR zur Verfügung:

  • 2,7 Mrd. EUR für kooperative Verteidigungsforschung
  • 5,3 Mrd. EUR für Fähigkeitsentwicklung (ergänzend zu nationalen Mitteln)

Förderungen erfolgen überwiegend als Zuschuss. Forschungsmaßnahmen können bis zu 100 % der förderfähigen Kosten erhalten, während Entwicklungsmaßnahmen eine Kofinanzierung erfordern, die durch Bonusregelungen (u. a. für KMU, Mid-Caps und PESCO) reduziert werden kann.

Struktur & Prioritäten

Der EDF wird jährlich über ein Arbeitsprogramm (Work Programme) umgesetzt und deckt:

  • alle militärischen Domänen (Land, Luft, Marine, Weltraum, Cyber)
  • Querschnittstechnologien (z. B. KI, Sensorik, Robotik, Materialien, Energiesysteme)
  • disruptive Technologien und Verteidigungsinnovation

Die Prioritäten orientieren sich an:

  • EU-Sicherheits- und Verteidigungszielen
  • dem Capability Development Plan (CDP)
  • Abstimmung mit EDA, EEAS und EU-Mitgliedstaaten
  • Komplementarität zu NATO-Planungsprozessen

Einreichvoraussetzungen

Für eine Antragstellung sind in der Regel erforderlich:

  • mindestens drei Organisationen aus drei EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern (derzeit u.a. Norwegen)
  • EU-basierte Unternehmensführung
  • Kontrollstruktur außerhalb nicht-assoziierter Drittstaaten (mit Ausnahmegarantien)

Organisationen aus Drittstaaten können teilnehmen – jedoch ohne EDF-Fördermittel und nur unter strengen Sicherheitsvorgaben.

EDF Work Programme 2026

Für das EDF-Arbeitsprogramm 2026 stehen rund 1,006 Mrd. EUR an EU-Mitteln zur Verfügung. Das Programm umfasst:

  • 8 Ausschreibungen (Calls for Proposals), darunter Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen, beschleunigte und beschleunigt geprüfte Calls sowie spezifische Calls für disruptive Technologien
  • 16 thematische Kategorien, u. a. Cyber, Space, KI & Digitalisierung, Energie- und Umweltresilienz, Luft-, Land- und Seekampf sowie Unterwasser- und Raketenabwehr
  • Gezielte Maßnahmen für KMU und Start-ups, insbesondere über das EU Defence Innovation Scheme (EUDIS) (inkl. Business Coaching, Accelerator, Hackathons und Defence Equity Facility)
  • STEP-Bezug: 17 Maßnahmen tragen zu den Zielen der “Strategic Technologies for Europe Platform” (STEP) bei

Mit der Umsetzung des EDF hat die EU seit 2021 insgesamt mehr als 5,4 Mrd. EUR für gemeinsame Verteidigungsforschung und -entwicklung mobilisiert.

EU Defence Innovation Scheme (EUDIS)

EUDIS unterstützt Start-ups, KMU und Mid-Caps dabei:

  • innovative Verteidigungstechnologien zu entwickeln
  • schneller auf den Markt zu kommen
  • Zugang zu Finanzierung, Testinfrastruktur und Netzwerken zu erhalten

Unterstützung durch die BayFOR

Die BayFOR informiert, berät und unterstützt bayerische Akteure zu:

  • Fördermöglichkeiten im EDF und EUDIS
  • Schnittstellen zu Dual-Use-Forschung und zivilen EU-Programmen wie Horizon Europe
  • Vernetzung mit nationalen und europäischen Partnern
  • Konsortialbildung und Strategien für wettbewerbsfähige Einreichungen
  • Antragsunterstützung (administrativ und technisch-inhaltlich)

Hinweis: Der EDF erfordert hohe Sicherheits- und Compliance-Standards. Frühzeitige Beratung, insbesondere auch mit der deutschen NKS EVF, wird ausdrücklich empfohlen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt in der BayFOR

Dr. Alexander Widmann

Dr. Alexander Widmann
Teamkoordinator und Wissenschaftlicher Referent Sozial- und Geisteswissenschaften | Sicherheits- und Verteidigungsforschung 
Telefon: +49 89 9901888-162
E-Mail: widmann@no-spam-pleasebayfor.org

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