AI D

Steckbrief

  • Programm: ERA-NET NEURON (Ausschreibung: 2020 Sensory Disorders)
  • Fördersumme: 740.000 Euro, davon 300.000 für Bayern
  • Laufzeit: 10/21-09/24
  • Koordinator: Prof. Dr. Jan Kremers, Universitätsklinikum Erlangen
  • Projektkennzeichen: BMBF: 01EW2101



EU-Projekt „AI D“ - Künstliche Intelligenz für die Diagnose von Netzhautkrankheiten

Augenerkrankungen wie die altersbedingte oder auch vererbte Makuladegenerationen sind oft unheilbar und führen zu einem fortschreitenden Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld. Um neue Therapien zu erproben, bedarf es zunächst empfindlicherer Untersuchungsmethoden, um die Wirksamkeit dieser Therapien auf den Krankheitsverlauf beurteilen zu können. Genau das will das EU-Projekt „AI D“ vorantreiben.

Frühe Diagnose und Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) und Stargardt-Erkrankung (Stargardt’s disease; SD)

Zwei wichtige Krankheiten, die das lichtempfindliche Nervengewebe auf der Rückseite des Auges (die Netzhaut) betreffen, sind die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und die Stargardt-Erkrankung (Stargardt’s disease; SD). Diese beiden Krankheiten beeinträchtigen das zentrale Sehen und damit die Region mit der höchsten Empfindlichkeit, die für Aktivitäten mit feinen Mustern, wie Lesen und Autofahren, verwendet wird.  Sie vermindern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern stellen auch eine große wirtschaftliche Belastung für die Gesellschaft dar - die geschätzten Kosten für die Betreuung und Behandlung der betroffenen Patienten in Europa lagen 2017 bei etwa 30 Milliarden Euro).

Um den Patienten optimal zu helfen, muss die Krankheit so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt werden. Wenn neue, bessere, Therapien eingeführt werden, sollten außerdem empfindliche Methoden zur Verfolgung ihrer Auswirkungen zur Verfügung stehen. Für die Diagnose machen die neuesten Entwicklungen bei den bildgebenden und elektrophysiologischen Verfahren hier nun Hoffnung, denn sie ermöglichen die Untersuchung der Netzhaut auf einem Niveau, das früher nicht möglich war. Auch neue Entwicklungen in der Datenanalyse mit Hilfe künstlicher Intelligenz haben ein großes Potenzial zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit. Diese Techniken und Verfahren sind jedoch bisher noch nicht in der klinischen Routine eingesetzt worden.

Neue Untersuchungstechniken und Auswertung der Untersuchungsergebnisse mit Hilfe Künstlicher Intelligenz

Das Ziel des EU-Projekts „AI D“ ist die Entwicklung innovativer Methoden und Techniken für eine frühzeitige und empfindliche Diagnose und eine umfassende Krankheitsüberwachung. Die Forscher wollen Methoden entwickeln, mit denen die Struktur und Funktion von Netzhautzellen und Zellschaltkreisen bei Patienten und gesunden Probanden untersucht und verglichen werden können. Neue bildgebende Verfahren für die Visualisierung von Zellstrukturen, die bei AMD und SD vermutlich eine Rolle spielen, sollen in der Praxis etabliert werden. Außerdem sollen Techniken zur Erfassung der Funktion von Netzhautzellen und Zellschaltkreisen entwickelt und verfeinert werden. Diese Techniken sollen bei der Untersuchung von Patienten und Gesunden eingesetzt werden. Die Forscher erwarten eine Fülle von großen Datensätzen, die mit neuartigen Techniken, wie z. B. künstlicher Intelligenz, ausgewertet werden sollen.

An AI D ist unter der Koordination des Universitätsklinikums Erlangen ein interdisziplinäres Konsortium aus Deutschland, Frankreich und Norwegen beteiligt.

Über ERA-NET NEURON  

Das Netzwerk ERA-NET NEURON wurde 2007 gegründet und besteht aus 27 Forschungsförderungsorganisationen und Ministerien aus 23 Ländern. ERA-NET NEURON unterstützt die Grundlagen-, klinische und translationale Forschung auf dem Gebiet der Neurowissenschaften, indem es die Forschungsanstrengungen und Förderprogramme seiner Partnerländer koordiniert und optimiert. Neben diesen gemeinsamen Kommunikationsstrukturen, plant und implementiert das Netzwerk jedes Jahr gemeinsame Ausschreibungen für transnationale Forschungsprojekte.
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BayFOR @ Work

"Die BayFOR unterstützt unsere Forschung und Antragstellung schon seit Jahren erfolgreich, so auch das Projekt AI D. Anträge für europäische Konsortien sind komplex und vielschichtig – umso wichtiger ist hier die fachkundige und freundliche Beratung der BayFOR. Auch bei der Durchführung des Projekts wird uns die BayFOR weiterhin beratend zur Seite stehen."

Prof. Dr. Jan Kremers

Kontakt

Dr. Jan Kremers

Prof. Dr. Jan Kremers
Universitätsklinikum Erlangen (Sektion für Netzhautphysiologie)
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Email: jan.kremers@no-spam-pleaseuk-erlangen.de
Tel.: 09131 8544595

Kontakt in der BayFOR

Dr. Mikhail Antonkin

Dr. Mikhail Antonkin
Wissenschaftlicher Referent Gesundheitsforschung & Biotechnologie
Telefon: +49 911 50715-950
E-Mail: antonkin@no-spam-pleasebayfor.org

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