TADFlife

EU-Projekt TADFlife: Langlebig und effizient – Erforschung der dritten Generation von OLEDs

Organische Leuchtdioden (OLEDs = Organic Light-Emitting Diodes) sind zukunftsweisend für innovative Bildschirme – und damit für Smartphones, Monitore und Fernseher. OLEDs haben mehrere Vorteile im Vergleich zu anorganischen Leuchtdioden (LEDs): Sie ermöglichen nicht nur leichtere und dünnere Bildschirme, sondern sogar flexible. Darüber hinaus bieten sie ein helleres Leuchten, ein wirklich tiefes Schwarz und geringere Reaktionszeiten als herkömmliche LEDs. Zusätzlich verbrauchen sie weniger Strom. Noch energiesparendere Bildschirme würden möglich mit neuartigen OLEDs, die hocheffizient sind bei gleichzeitig langer Lebensdauer.

Um das volle Farbspektrum darzustellen sind drei Arten von Sub-Pixeln pro Bildpunkt notwendig: rote, grüne und blaue. Vor allem die für das blaue Licht zuständigen OLEDs liegen in puncto Effizienz und Leistung gegenüber herkömmlichen LEDs jedoch immer noch deutlich zurück. Das neue EU-Forschungsnetzwerk TADFlife (Projektkennzeichen 812872) forscht an der neuen Generation von OLEDs und möchte eine Methode erarbeiten, um ihre Effizienz und Lebensdauer gleichzeitig zu erhöhen. Die Wissenschaftler entwickeln unter anderem neue Synthesewege und Materialien für blaue Dioden. Darüber hinaus sollen anhand des TADFVerfahrens („thermally activated delayed fluorescence“) die Effizienz und Lichtausbeute der blauen Dioden weiter erhöht werden, was die Qualität zukünftiger Bildschirme steigern soll. Die EU fördert das Vorhaben als Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN). Mit seinem interdisziplinären und internationalen Ansatz ermöglicht dieses ITN 15 Doktoranden aus der ganzen Welt auf dem Gebiet der organischen LEDs zu forschen. Die Nachwuchsforscher nehmen außerdem an einem strukturierten Trainingsprogramm teil, an dem auch die BayFOR als Partner mitwirkt. Dessen Schwerpunkte liegen auf interdisziplinären Workshops zu spezifischen Forschungsaspekten und der zielgerichteten Entwicklung von Soft Skills wie z. B. Entrepreneurship, Projektmanagement, Science Communication und vielem mehr. Darüber hinaus haben die Doktoranden die Möglichkeit, aktiv in Industrieunternehmen mitzuarbeiten. Unter der Koordination der Universität Bayreuth beteiligen sich 19 weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Indien, Italien, Japan, Litauen, den Niederlanden, der Schweiz, der Ukraine, den USA und dem Vereinigten Königreich an TADFlife.

Steckbrief

Projektziele und Arbeitsfelder

Die Hauptziele von TADFlife sind:

  • Steigerung der Effizienz und der Leistung von OLEDs
  • Erhöhung der Lebensdauer von OLEDs
  • Internationaler wissenschaftlicher Austausch zwischen Forschung und Industrie
  • Ausbildung und Vernetzung von exzellenten Wissenschaftlern für Europa
  • Schaffung hochqualifizierter Experten für ein breites Arbeitsfeld
  • Stärkung des Wissenschaftsstandorts Europa;

Das technische Ziel ist es, die TADF-OLED-Effizienz und gleichzeitig die Lebensdauer der OLEDs entscheidend zu maximieren. Um ein so facettenreiches und komplexes Problem anzugehen, das für die Entwicklung der OLED-Industrie von entscheidender Bedeutung ist, ist ein sektorübergreifender, multidisziplinärer Ansatz erforderlich, der über die Fähigkeiten einer einzelnen Institution hinausgeht.

Weiteres Ziel ist es, die führende europäische akademische und industrielle Expertise in den Bereichen Synthese, Quantenchemie, Spektroskopie, Photophysik, Gerätephysik, Simulation und Technologie zu kombinieren, um die einfache, aber tiefgreifende Frage zu klären, wie effiziente und langlebige TADF-OLEDs hergestellt werden können, insbesondere bei tiefen blauen Emissionen. TADFlife wird Modelle entwickeln, um die Ursachen für unzureichende Lebensdauer zu identifizieren und diese zu beseitigen.

Zudem soll eine neue Generation an vielseitig einsetzbaren Forschern aus Chemie, Physik und Materialwissenschaften für den neuen wachsenden Industriezweig OLED ausgebildet werden.

Die neuen Experten bekommen eine einzigartige Ausbildung, die sich sowohl durch akademische und industrielle Arbeitserfahrung in Europa als auch durch wertvolle Aufenthalte in führenden ostasiatischen und amerikanischen Forschungseinrichtungen auszeichnet. Die Beteiligten können die neu gewonnenen Fähigkeiten in anderen Fachbereichen wie Funktionsmaterialien oder elektronische bzw. photonische Technologien anwenden.

Zielgruppen

Die Projektergebnisse von TADFlife sind für folgende Akteure von Bedeutung:

  • Wissenschaft
  • Elektroindustrie
  • Chemieindustrie
  • Konsumenten

BayFOR als Partner

 Die Bayerische Forschungsallianz unterstützte TAFDlife intensiv von der Antragsverfassung bis zum Projektstart im Oktober 2018. In enger Kooperation mit dem Koordinator unterstütze sie bei der Konzeptionierung und Gestaltung des Antrags. Zudem stand sie allen Partnern bei den erforderlichen Formalitäten (Participant Portal) zur Seite.

„Ich freue mich sehr, mit diesem internationalen Team zur Erfolgsgeschichte organischer Leuchtdioden beitragen zu können, was auch dank der Unterstützung der BayFOR während der Phase der Antragstellung möglich wurde.” 
Prof. Dr. Anna Köhler, Universität Bayreuth

Als Partnerorganisation wird die BayFOR mit dem Netzwerk von TADFlife zusammenarbeiten, um junge Forscher im Rahmen des TADFlife-Trainingsprogramms mit Workshops im Bereich „Antragsstellung“ und „Projektmanagement“ zu unterstützen, um deren Kompetenzen für ihre weitere Karriere zu erweitern. Zusätzlich stellt die BayFOR das Projekt auf internationalen Messen und Veranstaltungen vor.

Förderung

Von Oktober 2018 bis September 2022 fördert die EU dieses EU-Forschungsprojekt als Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN) mit 3,9 Millionen Euro (Horizon 2020, Call: H2020-SEC-2016-2017-2), gemäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 812872. Davon gehen 1,3 Mio. Euro an bayerische Akteure.

Konsortium

Unter der Koordination der Universität Bayreuth beteiligen sich 19 weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Indien, Italien, Japan, Litauen, den Niederlanden, der Schweiz, der Ukraine, den USA, und dem Vereinigten Königreich an TADFlife.

Koordinator

Universität Bayreuth(Deutschland)

Projektpartner

University of St Andrews (UK)
University of Parma (Italien)​​​​​​​
Universität Augsburg (Deutschland)
Institute of Physics of the National Academy of Sciences of Ukraine (Ukraine)
Durham University (UK) 
Vilnius University (Litauen)
Merck KGaA (Deutschland)
Simbeyond BV (Niederlande)
Fluxim AG (Schweiz)
Bayerische Forschungsallianz (Deutschland)
Light Conversion (Litauen)
Schrödinger (USA)
Kyushu University (Japan) 
Seoul National University (Korea)
University of Southern California at Los Angeles (USA)
Georgia Institute of Technology (USA) 
Iowa State University (USA) 
Indian Institute of Science (Indien) 
TU Eindhoven (Niederlande) 
Kyoto University (Japan) 

Weitere Informationen

 Offizielle Website von TADFlife: www.itn-tadflife.de

Kontakt

Prof. Dr. Anna Köhler

Prof. Dr. Anna Köhler
Lehrstuhl für Optoelektronik weicher Materie,
Experimentalphysik II
Universität Bayreuth
95440 Bayreuth
Tel.: +49 (0) 921 55 260 0
E-Mail: anna.koehler@no-spam-pleaseuni-bayreuth.de

Kontakt in der BayFOR

MBA Gabriela Blumberger

MBA Gabriela Blumberger
Wissenschaftliche Referentin und Projektmanagerin Informations-/Kommunikationstechnologien | Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 89 9901888-132
E-Mail: blumberger@no-spam-pleasebayfor.org

 

TADFlife auf der BayFOR-Website

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