
Auftaktveranstaltung „Von der Herausforderung zur Chance“ – Start des EU-Projekts GroundWork und Wegbereiter für das AGRI FUTURE LAB Bayern

Landwirtschaft im Wandel: Von der Herausforderung zur Chance
Klimawandel, Biodiversitätsverlust und gesellschaftlicher Wandel stellen die europäische Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Als Schnittstelle zwischen Mensch und Natur muss sie ökologische Stabilität, wirtschaftliche Tragfähigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz in Einklang bringen.
Hier setzt das EU-Projekt GroundWork an (Laufzeit: 2025–2030, Gesamtbudget: 12 Mio. €, davon rund 1,5 Mio. € für Bayern, Förderprogramm: Horizon Europe). Das europäische Forschungs- und Praxisprojekt will zeigen, wie Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen Klimawandel wird und gleichzeitig Böden, Biodiversität und Wasser schützt.
Living Labs: Reallabore für eine nachhaltige Landwirtschaft
Das Besondere an GroundWork: Die Forschung findet nicht nur im Labor statt, sondern direkt in echten landwirtschaftlichen Betrieben. Kern des Projekts sind fünf europäische Living Labs, darunter eines im Allgäu. In diesen Reallaboren arbeiten 26 Partnerinstitutionen und 75 Viehbetriebe zusammen und testen neue Formen des Weidemanagements und der Bodenbewirtschaftung.
Ziel ist es zum Beispiel:
- durch angepasste Weidezeiten und Tierdichten die Bodengesundheit zu verbessern,
- den Humusaufbau zu fördern, um mehr CO₂ im Boden zu speichern,
- die Wasserhaltefähigkeit der Böden zu erhöhen (besonders wichtig bei Dürreperioden),
- und gleichzeitig die Biodiversität auf Grünlandflächen zu steigern.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begleiten diese Maßnahmen, messen und bewerten die Effekte und entwickeln daraus Empfehlungen. So entsteht praxisnahes Wissen, das anschließend breit auf andere Regionen übertragen werden kann.
Beispielhafte Fragestellungen, an denen GroundWork arbeitet:
- Welche Weidesysteme verbessern die Bodenstruktur und fördern Mikroorganismen?
- Wie lässt sich durch angepasste Bewirtschaftung mehr CO₂ im Boden binden?
- Wie kann man die Futterqualität steigern, ohne die Umwelt zu belasten?
- Welche ökonomischen Modelle machen nachhaltige Bewirtschaftung rentabel?
Die BayFOR bringt ihr Know-how im Aufbau solcher Reallabore ein. In ihrem Vortrag „Wie gelingt ein Living Lab?“ zeigt sie, wie Kooperationen zwischen Forschung, Praxis, Politik und Gesellschaft den Wandel beschleunigen können.
AGRI FUTURE LAB Bayern: Innovationsnetzwerk für die Landwirtschaft von morgen
Im Rahmen von GroundWork soll das AGRI FUTURE LAB Bayern (AFL) entstehen – ein auf Langfristigkeit ausgelegtes Innovationsnetzwerk, das Akteure aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenbringt. Ziel ist es, praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die den ländlichen Raum stärken, die Biodiversität fördern und die Landwirtschaft fit für die Zukunft machen.
Programm-Highlights
- 13:00 Uhr – Ankommen & Besuch der Infostände
- 13:45 Uhr – Eröffnung & Grußworte durch Bürgermeister Florian Schmid und politische Vertreter
- 14:00 Uhr – Keynotes von Christine Bajohr (AERA Land gGmbH), Landwirt Tobias Ruppaner und Projektleiterin Dr. Carmen Schwartz
- 14:45 Uhr – Wissenschaftliche Beiträge zu Boden, Wasser, Klima, Biodiversität und Transformation von führenden Expert*innen aus Bayern, darunter BayFOR-Vortrag „Wie gelingt ein Living Lab?“
- 16:30 Uhr – Podiumsdiskussion: „Veränderung in der Praxis – Wie das AGRI FUTURE LAB Bayern Lösungen für morgen gestaltet“
- 17:45 Uhr – Abschlusswort & gemeinsames Abendessen (mit Anmeldung)
Die vollständige Agenda und weitere Informationen finden Sie hier.
Veranstaltungsdatum
Freitag, 12 November 2025, 13:00 – 18:30 Uhr, danach gemeinsames Abendessen
Veranstaltungsort
Gasthof 'Goldener Adler'
Hoheneggstraße 25
87480 Weitnau
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 30.10.2025 hier an.
Kontakt in der BayFOR
Dr. Thomas Ammerl
Fachbereichsleiter Umwelt, Energie & Bioökonomie
Tel: +49 89 9901888-120
E-Mail: ammerl@no-spam-pleasebayfor.org