Supra-Adaptivität

17.09.2007
Roadmap ins 21. Jahrhundert

Nach drei Jahren Laufzeit beendete der Bayerische Forschungsverbund Supra-adaptive Logistiksysteme (ForLog) seine Arbeiten zum 1. September 2007. Fulminanter Schlusspunkt wird der Kongress „Neue Wege in der Automobillogistik − Roadmap ins 21. Jahrhundert“ am 11. Oktober im Haus der Bayerischen Wirtschaft sein. Nach der Eröffnungsrede des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Erwin Huber, berichten Forscher aus den sieben Instituten der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Regensburg und der TU München zusammen mit Industriepartnern des Verbundes über ihre jüngsten Forschungsergebnisse und interessante Themenfelder. Mit dabei sind natürlich auch die 30 Industriepartner, die sich mit über 55 % an den Projektkosten des von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Verbunds beteiligten. Den Einstiegsvortrag hält Dr. Petra Seebauer, Chefredakteurin der LOGISTIK HEUTE, zum Thema „Die Logistik-Community auf dem Weg zur transparenten Supply Chain“.

FORLOG entstand in einer Zeit großen Wandels in produzierenden Unternehmen, denn die Kunden wünschen sich immer öfter individuelle Produkte. Technisch zwar möglich, stellt dies jedoch die Logistik vor gewaltige Herausforderungen. Vorreiter dieser Entwicklung ist die Automobilindustrie, die als eine der ersten individuelle Produkte herstellte. Bei 18 000 bis 20 000 Einzelteilen pro Automobil verfügt sie deshalb über eines der komplexesten Zulieferernetzwerke, eine der vielstufigsten Wertschöpfungsketten und einen der anspruchsvollsten Kundenkreise! Gefordert sind daher konzeptionelle, informatorische und organisatorische Lösungen, die eine schnelle Anpassung an sich ständig ändernde Randbedingungen überhaupt erst möglich machen. Die Wissenschaftler von FORLOG prägten den Begriff der „Supra-Adaptivität“ und entwickelten Konzepte, Methoden und Werkzeuge, die es der Automobilindustrie ermöglichen, sich mit minimalem Aufwand an überbetriebliche Veränderungen, aber auch innerbetrieblichen Umstrukturierungen anzupassen. Die Forschungsergebnisse verbessern die Netzwerkgestaltung, die Logistikplanung und Integration von Dienstleistern bis zum flexiblen Einsatz operativer Mitarbeiter.

Neben exzellenter Forschung auch praxisnahe Lehre

Die Wissenschaftler des Verbunds präsentierten sich und ihre Ergebnisse überdurchschnittlich oft in Kongressen, Messen, eigenen Vortragsreihen, Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Verbund zeichnete sich auch durch eine praxisnahe Ausbildung aus: Für Studenten konnte im Frühsommer 2007 mit Unterstützung durch die Bayerische Forschungsstiftung eine Studienreise nach Leipzig organisiert werden. Die 40 Studenten und Wissenschaftler begeisterten sich für das kürzlich in Betrieb genommene BMW Werk Leipzig, das moderne Brief- und Paketzentrum der Deutschen Post, die Gepäckförderanlage des Flughafens Leipzig-Halle und das neue Distributionszentrum von Amazon. Um die ganzheitliche Bildung zu vervollständigen stand auch die Besichtigung der historischen Stadt Leipzig auf dem Programm.

3 Jahre Forschung, 40 Autoren, 39 Beiträge, 550 Seiten und eine beeindruckende Zahl innovativer Ansätze und Konzepte sind die kürzeste Beschreibung des ForLog-Buches, das unter dem Titel „Neue Wege in der Automobillogistik: Die Vision der Supra-Adaptivität“ im Springer Verlag erscheinen wird. Die Autoren gliedern die erarbeiteten Methoden und Werkzeuge entsprechend der für die Unternehmen relevanten Umsetzungshorizonte strategisch, taktisch und operativ. So wird aus dem Lehrbuch ein Praxishandbuch, das die Ergebnisse praxisnah und anwendungsorientiert vermittelt und beim zweiten ForLog-Kongress erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Wie geht es weiter − ohne ForLog?

Die durchweg positive Resonanz der Praxispartner hat ForLog dazu bewogen, die bisher alle zwei Monate stattfindenden Sitzungen der interdisziplinären Arbeitskreise im Rahmen des bayerischen Clusters Logistik weiterzuführen. Wie in den letzten Jahren wollen die an ForLog beteiligten Lehrstühle aktuelle und innovative Themenfelder aufgreifen und sie weiterhin in einer Mischung aus Vortrag und Workshop mit den Industriepartnern diskutieren und weiterentwickeln.

Die unter Logistik-Experten bekannteste Fachzeitschrift LOGISTIK HEUTE veröffentlichte seit Mai 2007 in jeder Ausgabe einen Fachartikel zu den verschiedenen Themen- und Arbeitsfeldern des Verbundes. Die Beiträge reichen von „Der Mitarbeiter als Schlüssel zur Flexibilität“ über „Das Geheimnis Toyota“ bis hin zu „Fabrik von morgen“. Die Ergebnisse sind so zahlreich, dass die ForLog-Reihe auch nach der Verbundlaufzeit bis Ende 2007 weitergeführt wird.

Gefördert von der Bayerischen Forschungsstiftung.

Kontakt

Dipl.-Ing. Julia Boppert
TU München

Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik
Boltzmannstr. 15
85748 Garching

Tel: (089) 2 89-1 59 14
Fax: (089) 2 89-1 59 22
E-Mail: boppert@no-spam-pleasefml.mw.tu-muenchen.de
Internet: www.abayfor.de/forlog

www.forlog.de

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