Galileo macht alles messbar

01.02.2006
Informationsworkshop zum Satellitennavigationssystem

„Alles messen, was messbar ist – und messbar machen, was noch nicht messbar ist.“ Galileo Galilei (1564-1642)

Am 10. Februar 2006 um 10:30 Uhr lädt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in das Landesamt für Vermessung und Geoinformation in München. Wissenschaftler können sich dort ausführlich über Technik und Anwendung des neuen Satellitennavigationssystems Galileo informieren. Bei der begleitenden Posterausstellung stellen nachmittags einzelne Forschergruppen ihre Ideen und Anwendungen zu Galileo vor. Der Workshop ist nach Anmeldung kostenlos.

Der ehrgeizige Plan

Die Europäische Union hat gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und Geldgebern aus der Privatwirtschaft das Satellitennavigationssystem Galileo entwickelt und finanziert. Ende 2005 ist der erste Testsatellit erfolgreich in eine Umlaufbahn gestartet, in wenigen Monaten folgt ein zweiter und schon in fünf Jahren sollen uns 30 umkreisen und „alles messen, was messbar ist – und messbar machen, was noch nicht messbar ist“ (Galileo Galilei 1564-1642). Der Entwicklung vorangegangen ist eine umfangreiche Befragung der Mitgliedstaaten und Nutzergruppen zu ihren Vorstellungen und Bedürfnissen. Daraus entstand eines der ehrgeizigsten Projekte der Neuzeit, das keine Wünsche offen lässt. Da es im Gegensatz zu GPS oder auch dem russischen GLONASS-System ziviler Kontrolle unterliegt, hat es ein paar Besonderheiten, die es gerade für die Wissenschaft sehr wertvoll macht: beispielsweise deckt Galileo gegenüber GPS fast die doppelte Fläche, nämlich 95% statt 50% in Städten ab!

Breites Anwendungsspektrum für viele Nutzer

Galileo enthält vier verschiedene Dienste, die ganz unterschiedlichen Nutzern ein breites Spektrum möglicher Anwendungen eröffnet. Der „Safety-of-Life“-Dienst gibt ein Warnsignal sobald die Messung nicht mehr so präzise ist wie der Betreiber garantiert. Der Kommerzielle Dienst wiederum erhöht den Datendurchsatz und damit die Genauigkeit einer Messung. Die Galileo-Signale lassen sich mit denen anderer Satellitennavigationssystemen kombinieren und erweitern damit noch die Anwendungsmöglichkeiten. Alle Dienste decken den ganzen Planeten ab, also auch Gebiete, die aus geografischen Gründen nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind. Zusätzlich sind auch regionale Anpassungen möglich.

Innovationen und Ideen für die Zukunft

Offensichtlich ist, dass die Geowissenschaftler von Galileo profitieren. Sie sind aber nicht die Einzigen: Die Energiewirtschaft wird die genauen Messdaten, auch beispielsweise zu Naturkatastrophen, die Versorgungssysteme lahm legen könnten, schon bald zu schätzen wissen. Verkehr, Logistik und Versorgungssysteme gehören sicher zu den ersten Anwendungen. Der Landwirtschaft hilft Galileo bei der präzisen Dosierung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln und der Überwachung der Felder, auch etwa illegaler Mohn- und Kokaplantagen. Der Bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel ist sicher, dass findige Wissenschaftler bald ganz neue Möglichkeiten entdecken: „Anwendungsfelder eröffnen sich in nahezu allen Wissenschaftsgebieten, Innovationen und neue Produktideen liegen sozusagen in der Luft.“

Organisation und Kontakt für den Workshop

abayfor
Dr. Günther Weiß

Arcisstr. 21
80333 München

Tel (089) 2 89-2 25 06
Fax (089) 2 89-2 25 89
E-Mail g.weiss@no-spam-pleaseabayfor.de
Internet  www.abayfor.de

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