PREVISION

Steckbrief

  • Programm: Horizon 2020, Societal Challenges (Security)
  • Fördersumme: 8 Mio. Euro, davon 376.000 Euro für Bayern
  • Laufzeit: 09/2019–08/2021
  • Koordinator: Dr. Konstantinos Demestichas, The Institute of Communication and Computer Systems (ICCS), Griechenland
  • Internet: www.prevision-h2020.eu

EU-Projekt PREVISION: Offene und zukunftssichere Plattform für die digitale Forensik

Terrorismus, organisierte Kriminalität und Cyberkriminalität sind zunehmend miteinander verwoben. Terroristen können z. B. virtuelle Attacken, physische Angriffe oder eine Mischung aus beidem gleichzeitig durchführen. In der komplexen virtuellen Welt stehen die Strafermittlungsbehörden vor enormen Herausforderungen. PREVISION will hier neue Lösungen zur Unterstützung der digitalen Forensik entwickeln.

Tatort Internet erschwert die Ermittlungen

Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft ermöglicht es Cyberkriminellen, neue Technologien und Instrumente wie soziale Medien, das Darknet und das Internet der Dinge (IoT) für kriminelle Handlungen zu nutzen. Dabei verschwimmen inzwischen immer mehr die Grenzen zwischen Terrorismus, organisierter Kriminalität und Cyberkriminalität. Cyberkriminalität selbst entwickelt sich mehr und mehr zu dem organisierten Geschäftsmodell „Cybercrime-as-a-service“ (CaaS): Kriminelle können inzwischen ohne eigene IT-Fähigkeiten eine umfangreiche Palette an Tools und Technologien einkaufen, um einen Angriff durchzuführen. Das stellt die Strafermittlungsbehörden zunehmend vor die Schwierigkeit, verdächtige Personen, Gegenstände oder Aktivitäten und auch den Grad der Bedrohung zu identifizieren, um kriminelle Aktivitäten zu verhindern. Während die forensische Arbeit in der Vergangenheit am Tatort stattfand, müssen die Ermittler nun in komplexen Datenströmen Beweise dokumentieren und interpretieren.

Digitale Forensik ist die Zukunft

Das EU-Projekt PREVISION will eine offene und zukunftssichere Plattform entwickeln, die die Strafverfolgungsbehörden bei der digitalen Forensik unterstützt. Die Plattform soll nahezu in Echtzeit verfügbare, analytische Unterstützung für mehrere Big-Data-Ströme zur Verfügung stellen, die aus sozialen Netzwerken, dem Internet, dem Darknet, CCTV- und Videoüberwachungssystemen, Verkehrs- und Finanzdaten und vielen anderen Quellen stammen. Diese Daten sollen in dynamische und selbstlernende Wissensgraphen verwandelt werden, welche Strukturen, Wechselbeziehungen und Trends in der Cyberkriminalität erfassen. PREVISION wird unter realen Betriebsbedingungen und in voller Übereinstimmung mit den Grundrechten und der geltenden Gesetzgebung fünf repräsentative und unterschiedliche Demonstrationsfälle durchführen.

28 interdisziplinäre Partner aus Technologie, Soziologie, Psychologie, Linguistik, Datenwissenschaften und Strafverfolgungsbehörden aus 14 europäischen Ländern nehmen an PREVISION teil, um einen gemeinsamen strategischen Ansatz für die Bekämpfung von Bedrohungen zu finden.

Kommentar zum Beitrag der BayFOR

Sarina Ronert

„Die BayFOR hat uns in der Endphase der Antragstellung zunächst durch Proofreading unterstützt und uns eine Einschätzung über die Erfolgsaussicht des geplanten Vorhabens gegeben. Der gemeinsame Austausch half uns dann bei der näheren Definition unserer Rolle im Konsortium und der Ableitung projektspezifischer Tasks. So erfüllen sich unsere Erwartungen als Endnutzer, indem wir unsere polizeilichen Aufgaben und die uns dabei leitenden wissenschaftlichen Fragen gleichermaßen in PREVISION bearbeiten können.“

Sarina Ronert, M.A.
Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern, Fachbereich Polizei
Tel.: +49 (0)8141 408-232
E-Mail: sarina.ronert@no-spam-pleasepol.hfoed.bayern.de

Kontakt in der BayFOR

Dr. Alexander Widmann

Dr. Alexander Widmann
Wissenschaftlicher Referent Sozial-, Wirtschafts- & Geisteswissenschaften | Sicherheitsforschung
Telefon: +49 89 9901888-162
E-Mail: widmann@no-spam-pleasebayfor.org

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