Neue Strategische Agenda für eine Europäische Wasserstoffwirtschaft veröffentlicht

25.03.2022
SRIA Wasserstoffwirtschaft Strategie

Staatenübergreifende Initiative im Europäischen Forschungsraum unter Einbeziehung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft soll Hochlauf einer Grünen Wasserstoffwirtschaft beschleunigen.

Auf Initiative der Bundesregierung haben Experten aus ganz Europa gemeinsam die dringendsten Forschungsfragen zu Grünem Wasserstoff auf europäischer Ebene identifiziert und in einer Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda (Strategic Research and Innovation Agenda, SRIA) zusammengefasst. An dem Prozess waren außerdem die Europäische Kommission sowie Vertreter aus zahlreichen europäischen Ländern, aus Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft beteiligt. Koordiniert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Jetzt wurde die SRIA an den Innovationsbeauftragten für Grünen Wasserstoff des BMBF, Stefan Kaufmann, übergeben. Auf Basis der SRIA sollen bei einer hybriden Fachkonferenz am 16. und 17. Mai konkrete Umsetzungsschritte eingeleitet werden. Sie finden diese hier.

Hintergrund

Der europäische Agendaprozess zu Grünem Wasserstoff ist eine Pilotinitiative des Europäischen Forschungsraums (EFR), die im Rahmen der Neuausrichtung des Europäischen Forschungsraums (EFR) während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 beschlossen und in enger Zusammenarbeit mit den Partnerländern der Trio-EU-Ratspräsidentschaft, Portugal (1. Halbjahr 2021) und Slowenien (2. Halbjahr 2021) vorangetrieben wurde. Mit seinen Schlussfolgerungen zu dem neuen Europäischen Forschungsraum vom 1. Dezember 2020 ersuchte der Rat der Europäischen Union (Wettbewerbsfähigkeit) die Kommission und interessierte Mitgliedstaaten, im Jahr 2021 eine Agenda für eine EFR-Pilotmaßnahme „erneuerbarer Wasserstoff“ im FuI-Bereich durchzuführen. Die Entwicklung einer EFR-Pilotmaßnahme „erneuerbarer Wasserstoff“ im FuI-Bereich findet sich auch in Maßnahme 11 der Politischen EFR-Agenda 2022‑2024 „Ein EFR für den grünen Wandel“ wieder. Die mit den EU-Mitgliedstaaten gemeinsam entwickelte und von der Europäischen Kommission eng begleitete Strategische Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) soll eine wettbewerbsfähige Europäische Wasserstoffwirtschaft beschleunigen.

Der Agendaprozess bringt Wissenschaft, Industrie, Zivilgesellschaft sowie die öffentliche Verwaltung auf freiwilliger Basis zusammen, um als inter- und transdisziplinäre Gemeinschaft die drängendsten Forschungsbedarfe für Grünen Wasserstoff zu identifizieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) koordinierte den Agendaprozess, an dem Expertinnen und Experten aus 27 europäischen Ländern teilgenommen haben. Sie sammelten Ideen und Fragen in ersten Entwürfen und arbeiteten diese über mehrere Monate zu abgestimmten Positionspapieren aus. Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft waren über eine europaweite öffentliche Online-Konsultation eingebunden. Bulgarien, Italien, Österreich und Deutschland richteten thematische Workshops zu den Bereichen Transport und Infrastrukturen, Marktstimulierung und Produktion aus, um die gefundenen Positionen weiter zu schärfen.

Grüner Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung zentraler deutscher Wirtschaftsbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie oder des Flug-, Schiff- und Schwerlastverkehrs. Er ist damit ein Schlüsselbaustein der nachhaltigen europäischen Transformation. Wasserstofftechnologien eröffnen außerdem vielfältige Wertschöpfungspotenziale und können sich zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen und europäischen Exportwirtschaft entwickeln.

Ende Februar 2022 hat die Clean Hydrogen Partnership ihr Arbeitsprogramm 2022 mit ersten Ausschreibungen veröffentlicht. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Bei weiteren Fragen oder Interesse kontaktieren Sie bitte Dr. Thomas Ammerl, Leiter des Fachbereichs Umwelt, Energie & Bioökonomie oder Dr. Panteleimon Panagiotou, Leiter des Fachbereichs IKT, Natur- & Ingenieurwissenschaften unter folgender E-Mailadresse: hydrogen@no-spam-pleasebayfor.org.

Quelle: BMBF

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