EU-Kommission startet ehrgeizige Strategie, um Europa zu einem Kraftzentrum für Start-ups und Scale-ups zu machen

28.05.2025
EU-Kommission startet ehrgeizige Strategie, um Europa zu einem Kraftzentrum für Start-ups und Scale-ups zu machen

Die Europäische Kommission hat heute die EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups „Choose Europe to Start and Scale“ vorgestellt, um Europa zu einem attraktiven Standort für die Gründung und das Wachstum globaler technologieorientierter Unternehmen zu machen. Die Strategie steht im Einklang mit der umfassenderen Initiative „Choose Europe“ von Präsidentin von der Leyen. Diese Initiative konzentrierte sich zunächst auf die wissenschaftliche Komponente, die einen einheitlichen europäischen Ansatz zur Gewinnung und Bindung von Talenten fördert und damit die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärkt.

Start-ups und Scale-ups sind für die Zukunft Europas von entscheidender Bedeutung, da sie Innovation und nachhaltiges Wachstum vorantreiben, hochwertige Arbeitsplätze schaffen, Investitionen anziehen und strategische Abhängigkeiten verringern. Trotz solider Grundlagen haben jedoch noch immer zu viele Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Ideen aus dem Labor auf den Markt zu bringen oder innerhalb der EU in größerem Umfang zu wachsen.

Die Strategie begegnet diesen Herausforderungen, indem sie sie während ihres gesamten Lebenszyklus unterstützt, von der Gründung über die Expansion bis hin zur Reifung und zum Erfolg hier in der EU.

Sie ermittelt die wichtigsten Bedürfnisse von Start-ups und Scale-ups und schlägt eine Reihe von Maßnahmen in fünf Hauptbereichen vor:

  • Förderung eines innovationsfreundlichen Umfelds: Wie in der Binnenmarktstrategie dargelegt, brauchen Start-ups und Scale-ups weniger Fragmentierung, weniger Verwaltungsaufwand sowie einfachere und unterstützendere Vorschriften im gesamten Binnenmarkt. Die Kommission wird eine 28. Regelung vorschlagen, um die Vorschriften zu vereinfachen und die Kosten des Scheiterns zu senken, indem kritische Aspekte in Bereichen wie Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht angegangen werden. Das “European Business Wallet” wird durch eine einheitliche digitale Identität für alle Wirtschaftsakteure nahtlose digitale Interaktionen mit öffentlichen Verwaltungen in der gesamten Union ermöglichen. Das bevorstehende “European Innovation Act” wird Innovationen durch die Förderung von regulatorischen Testumgebungen weiter unterstützen.
     
  • Bessere Finanzierung: Start-ups und Scale-ups benötigen bessere Finanzmittel, einen größeren und stärker integrierten EU-Risikokapitalmarkt und eine stärkere Beteiligung europäischer institutioneller Investoren. Die Initiative zur Spar- und Investitionsunion wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, mehr Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten in der EU zu erschließen. Ergänzend zu dieser Initiative zielt die Strategie darauf ab, den Europäischen Innovationsrat auszubauen und zu vereinfachen, einen “Scaleup Europe Fund” einzurichten, um die Finanzierungslücke von Deep-Tech-Scale-up-Unternehmen zu schließen, und einen freiwilligen Europäischen Investitionspakt für Innovation zu entwickeln, um große institutionelle Investoren zu Investitionen in EU-Fonds, Risikokapitalfonds und nicht börsennotierte Scale-ups zu mobilisieren.
     
  • Unterstützung der Marktakzeptanz und Expansion: Start-ups und Scale-ups müssen schneller vom Labor auf den Markt gelangen. Die Strategie führt eine „Lab to Unicorn“- Initiative ein, die die Europäischen Start-up- und Scale-up-Hubs umfasst, um die Vernetzung von Hochschulökosystemen in der gesamten EU zu fördern. Dazu gehört ein Konzept für die Lizenzierung, Lizenzgebühren und Umsatzbeteiligungen sowie die Beteiligung von akademischen Einrichtungen und ihren Erfindern an der Vermarktung von geistigem Eigentum und der Gründung von Spin-offs, zusammen mit Leitlinien zu den Vorschriften für staatliche Beihilfen im Bereich des geistigen Eigentums.
     
  • Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften: Um Spitzenkräfte zu halten und anzuwerben, benötigen Start-ups und Scale-ups einen besseren Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften. Mit der Strategie wird die Initiative „Blue Carpet“ eingeführt, deren Schwerpunkt insbesondere auf der unternehmerischen Bildung, steuerlichen Aspekten von Mitarbeiteraktienoptionen und der grenzüberschreitenden Beschäftigung liegt. Die Kommission wird auch die Blue-Card-Richtlinie fördern und die Mitgliedstaaten dazu ermutigen, Schnellverfahren für Gründer aus Nicht-EU-Ländern einzuführen.
     
  • Erleichterung des Zugangs zu Infrastruktur, Netzwerken und Dienstleistungen: Start-ups und Scale-ups benötigen kürzere Markteinführungszeiten und eine schnellere Kommerzialisierung. Die Strategie sieht vor, die unterschiedlichen Zugangs- und Vertragsbedingungen für Start-ups und Scale-ups zu Technologie- und Forschungsinfrastrukturen durch eine Zugangscharta für industrielle Nutzer zu vereinfachen und zu harmonisieren.

Nächste Schritte

Die Fortschritte werden anhand globaler Leistungsindikatoren überwacht. Die Kommission wird bis Ende 2027 über die Umsetzung der Strategie Bericht erstatten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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