EU-Projekt TwinVECTOR stärkt tschechische Spitzenposition in der Batterieforschung durch europäische Zusammenarbeit
01.12.2025
Bildmaterial zur Pressemitteilung zum Projektende des EU-Projekts TwinVECTOR
EU-Projekt TwinVECTOR – Europäische Kompetenzbündelung bei der Entwicklung von Weltklasse-Batterien der nächsten Generation
01.12.2025
Bildmaterial zur Pressemitteilung zum Projektende des EU-Projekts TwinVECTOR
TwinVECTOR-Logo
01.12.2025
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Bakterielle Zellulose aus heruntergefallenen Äpfeln für Polymer-Elektrolyte und Separatoren in Lithium-Metall-Batterien.
Das EU-Projekt TwinVECTOR verfolgte das Ziel, die TBU als wettbewerbsfähigen Akteur innerhalb des Europäischen Forschungsraums zu positionieren, indem ein gemeinsamer Wissenspool zur Entwicklung nachhaltiger Batterietechnologien über den gesamten Lebenszyklus hinweg geschaffen wurde. Während der Projektlaufzeit erforschte das TwinVECTOR-Team multidisziplinär Lithium-Ionen-Batterien und legte dabei den Schwerpunkt auf eine Verbesserung der Nachhaltigkeit. Dabei legte es besonderen Wert auf Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie auf die Verwendung erneuerbarer und biobasierter Materialien. Das Projekt bündelte Expertise aus den Bereichen Chemie, Ingenieurwesen und Nachhaltigkeitsforschung, um die Herausforderungen über den gesamten Lebenszyklus von Batterien hinweg anzugehen.
Innovation für sicherere Batterien und nachhaltiges Design
Im Rahmen von TwinVECTOR haben Forschende der TBU einen neuen modifizierten festen Polymerelektrolyten entwickelt, der mit bakteriell hergestellter Zellulose verstärkt ist – einem natürlichen Material, das die Stabilität, Sicherheit und Nachhaltigkeit von Batterien verbessert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrolyten, bei denen es sich oft um leicht entflammbare Flüssigkeiten handelt, ist diese feste Polymer-Variante mechanisch stabil und schwer entflammbar. Die Zugabe von bakteriell hergestellter Zellulose erzeugt ein feines Nanofasernetzwerk, das einen schnelleren und effizienteren Lithium-Ionen-Transport ermöglicht und sowohl die Leistung als auch die Lebensdauer der Batterie verbessert.
Bakteriell hergestellte Zellulose kann nachhaltig aus pflanzlichen Quellen wie z.B. Apfelsaft hergestellt werden und zeigt ein großes Potenzial für Anwendungen im Bereich der Speicherung erneuerbarer Energien.
Labortests zeigten eine verbesserte Zuverlässigkeit bis zu 4,1 V, was darauf hindeutet, dass das Material innerhalb des in den meisten modernen Lithium-Ionen-Batterien verwendeten Spannungsbereichs stabil bleibt. Parallel dazu wurden im Rahmen des Projekts die Umweltauswirkungen des neuen Elektrolyten mittels einer Lebenszyklusanalyse (LCA) bewertet, mit besonderem Fokus auf Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch. Darüber hinaus wurden techno-ökonomische Parameter, einschließlich der zukünftigen Skalierbarkeit, bewertet.
Wissensaufbau durch europäische Zusammenarbeit
TwinVECTOR wurde im Rahmen des „Twinning”-Förderprogramms der EU finanziert, das die institutionelle Zusammenarbeit und den Austausch bewährter Verfahren zwischen europäischen Forschungseinrichtungen stärkt. Das Projekt förderte den Austausch zwischen den Partnerinstitutionen und trug dazu bei, die Forschungsprofile einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der TBU zu schärfen und das Fachwissen des Verwaltungspersonals zu erweitern. In diesem Zusammenhang trieb TwinVECTOR nicht nur die Forschung voran, sondern etablierte sich auch als zentrale Drehscheibe für Networking, Kapazitätsaufbau und Matchmaking in Europa. Die Projektpartnerinstitutionen leisteten vielfältige Beiträge:
- BayFOR organisierte intensive Schulungsworkshops (z. B. zu den Themen Projektmanagement, Antragstellung, interkulturelle Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit) und Matchmaking-Veranstaltungen wie das „Enterprise Europe Network Battery & Hydrogen Brokerage Event“ und eine „Bayerische Roadshow“, die die TBU mit dem bayerischen Batterie-Ökosystem und führenden Batterie-Forschungs- und Entwicklungszentren zusammenbrachte, um künftige Kooperationen zu fördern.
- VTT stärkte die praktische Zusammenarbeit durch Laboraustausch und Einzelmentoring, einschließlich Schulungen zur Montage von Pouch-Zellen und gemeinsamen elektrochemischen Tests.
- KIT vertiefte die Zusammenarbeit durch regelmäßige Forschungssitzungen und LCA-Workshops und führte das „Sustainability Theatre” ein – ein interaktives Format, das Wissenschaftler, Ingenieure und Sozialforscher zusammenbringt, um gemeinsam lebenszyklusbasierte Nachhaltigkeitspraktiken in der Batterieforschung zu diskutieren.
- AIT leitete Workshops zu techno-ökonomischen Modellen und Forscheraustauschen, entwickelte einen gemeinsamen Trainingsplan zur Stärkung der langfristigen Kompetenzentwicklung an der TBU und veranstaltete eine Sommerschule zu Techno-Ökonomie und Geschäftsmodellen für Energiespeichertechnologien.
Diese Aktivitäten haben die Sichtbarkeit und das Engagement der TBU im Rahmen wichtiger europäischer Initiativen, wie der „Batteries European Partnership Association“ (BEPA), der „European Energy Research Alliance“ (EERA) und der „Clean Energy Transition Partnership“, deutlich gestärkt.
Durch verschiedene Workshops, Schulungen und gemeinsame Publikationen hat das Projekt neue Möglichkeiten für Nachwuchsforschende und das Verwaltungspersonal geschaffen. Über seine dreijährige Laufzeit hinaus zielt das Projekt darauf ab, weitere dauerhafte Partnerschaften aufzubauen und den Weg für neue EU-Forschungsinitiativen zu ebnen.
Stärkung der tschechischen Batterieforschung für Europas Übergang zu sauberer Energie
Als eines der „Widening Countries” der EU verfügt die Tschechische Republik über ein großes Potenzial zur Entwicklung eines eigenen Innovationsökosystems. Durch TwinVECTOR hat die TBU ihre Fähigkeit zur Teilnahme an internationalen Forschungskonsortien verbessert und ihre Sichtbarkeit innerhalb des Europäischen Forschungsraums erhöht und damit den Grundstein für zukünftige internationale Kooperationen gelegt. TwinVECTOR hat gezeigt, wie strategische Partnerschaften und Wissensaustausch nachhaltige Batterieinnovationen beschleunigen und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Batterieforschung stärken können.
„TwinVECTOR ist eine Geschichte von Fokus, Engagement und Ausdauer – nicht nur in der Batterieforschung, sondern auch in den Bereichen Nachhaltigkeit und Techno-Ökonomie. Es hat leidenschaftliche Forscherinnen und Forscher zusammengebracht, die sich gemeinsam für die Förderung der Energiewende in Europa einsetzen“, sagt Dr. Viera Pechancová, Projektkoordinatorin an der Tomas-Bata-Universität in Zlín.
Über das EU-Projekt TwinVECTOR
TwinVECTOR (www.twinvector.eu) startete am 1. November 2022 und lief bis Ende Oktober 2025. TwinVECTOR hatte zum Ziel, die Forschungs- und Managementkapazitäten des Kompetenzzentrums an der Tomas-Bata-Universität (TBU) in Zlín, Tschechische Republik, durch institutionelle Zusammenarbeit auszubauen und somit die tschechische Expertise in der Batterieforschung durch europäische Zusammenarbeit zu stärken. Das Projekt wurde von der TBU gemeinsam mit vier weiteren Partnern aus Deutschland, Österreich und Finnland durchgeführt. TwinVECTOR wurde von Dr. Viera Pechancová, Projektmanagerin und Forscherin an der TBU, geleitet. Die EU unterstützte das Projekt mit 1,3 Millionen Euro im Rahmen des europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizon Europe“.
TwinVECTOR-Profil:
Projektname: TwinVECTOR (Fördervereinbarung Nr. 101078935) – Twinning for development of world-class next-generation batteries
Laufzeit: 11/2022 – 10/2025
Internet: www.twinvector.eu
Koordination: Dr. Viera Pechancová, Tomas-Bata-Universität in Zlin, Tschechische Republik
Projektpartner:
- AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Österreich
- Bayerische Forschungsallianz GmbH, Deutschland
- Karlsruher Institut für Technologie, Deutschland
- VTT Technical Research Centre of Finland Ltd, Finnland
Programm: Horizon Europe
Gesamtfördersumme: 1,3 Millionen Euro
Förderung: Europäische Union
Pressekontakt
Tomas-Bata-Universität in Zlín
Dr. Viera Pechancová
Projektmanagerin und Forscherin
Mobil: +420 603 860 819
E-Mail: pechancova@utb.cz
Finanziert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.


