INNOVIP

Neue Technologie für langlebige und kostengünstige Vakuumdämmplatten

Gebäude haben mit rund einem Drittel einen großen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen (1). Laut dem Fahrplan der EU-Kommission sollen daher Privat- und Bürogebäude bis zum Jahr 2050 in Europa ihren CO2-Fußabdruck um 80% senken, verglichen mit dem Stand von 1990 (2). Eine zentrale Rolle spielt hierfür eine optimale Wärmedämmung.

Effektive Dämmsysteme an Gebäuden sind ausschlaggebend für deren energetische Optimierung. Besonders erfolgsversprechend zeigen sich dabei Vakuumdämmplatten, sogenannte Vakuum-Isolations-Paneele (VIP), da Vakuum als extrem guter Dämmstoff gilt und die Paneele eine äußerst effektive und platzsparende Lösung darstellen. VIP sind jedoch bisher im Vergleich zu konventionellem Isoliermaterial noch sehr teuer und empfindlich in der Verarbeitung. Außerdem verlieren sie über einen längeren Zeitraum einen Teil ihrer guten Isolierleistung und haben somit eine geringe Nachhaltigkeit. Für eine gute Marktakzeptanz muss zudem die Lebensdauer der Paneele erhöht werden.

Hier setzt das EU-Projekt INNOVIP („Innovative multi-functional Vacuum-Insulation-Panels (VIPs) for use in the building sector“) an: Das internationale Projektteam unter Koordination des Münchner Forschungsinstituts für Wärmeschutz e. V. arbeitet daran, diese Probleme durch innovative Technologien, die Entwicklung neuer Materialien sowie einen verbesserten Produktionsprozess zu lösen. Mithilfe einer neuartigen Schutzfolie sowie alternativen Füllmaterialien – zum Beispiel Perlit – will das INNOVIP-Konsortium diese hocheffiziente Lösung wettbewerbsfähiger machen. Zudem beabsichtigen die Projektpartner eine weitere Effizienzsteigerung der Vakuumdämmplatten sowie zusätzliche Features – etwa Anti-Schimmel-Beschichtungen und erhöhten Feuerwiderstand.

(1) IEA “Transition to sustainable buildings“, ISBN: 978-92-64-20841-2
(2) KOM (2011) 112 final

Steckbrief

Projektziel und Arbeitsfelder

Das EU-Projekt INNOVIP hat sich eine grundlegende Verbesserung von bisher auf dem Markt zur Gebäudeisolation erhältlichen Vakuumdämmplatten zum Ziel gesetzt. Besonderes Augenmerk wird dabei vor allem auf Effizienz, Preis und Lebensdauer liegen. Die neuartigen VIP können sowohl in Neu- und Bestandsbauten als auch im Innen- und Außenbereich flexibel zum Einsatz kommen. Langfristig sollen sie einen beträchtlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Gebäuden leisten.

Im Einzelnen haben sich die Projektpartner folgende Ziele gesteckt:

  • eine um mindestens 25 Prozent effektivere Dämmleistung
  • eine standardisierte Mindestnutzungsdauer von 25 Jahren bei minimalem Verschleiß
  • die Entwicklung eines innovativen Produktionsprozesses, durch den der Aufwand für das Einpacken der Stützkerne mit der Folie reduziert wird, und dadurch eine Senkung der Herstellungskosten um 30 Prozent im Vergleich zu derzeit angebotenen VIP
  • eine Senkung der Kosten für die Dämmmaßnahme um ca. 30 Prozent im Vergleich zu etablierten Vakuum-Dämmsystemen und herkömmlichen Dämmstoffen (verglichen mit den Kosten pro Quadratmeter für Dämmsysteme mit identischer Leistung)
  • die Implementierung von Zusatzfunktionen, unter anderem zur Schimmelabwehr

Zielgruppe

Die Projektergebnisse aus INNOVIP sind für folgende Akteure von Bedeutung:

  • Europäischer Bausektor (Architekten, Bauträger, Bauplaner, Verbände)
  • Öffentliche Behörden wie Städte und Gemeinden
  • Hersteller von Vakuumdämmplatten und Werkstofflieferanten
  • Interessierte Öffentlichkeit

BayFOR als Partner

Die Bayerische Forschungsallianz war intensiv an der Entwicklung und professionellen Ausgestaltung des EU-Antrags beteiligt und unterstützt INNOVIP nun während der gesamten Projektlaufzeit als Konsortium-Partner beim Projektmanagement und bei der Verbreitung der Projektergebnisse.

Laufzeit und Förderung

Das EU-Projekt INNOVIP erhält von Oktober 2016 bis April 2020 eine Förderung in Höhe von 4,9 Mio. Euro von der Europäischen Union über das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 gemäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 723441.

Konsortium

Am Projekt beteiligt sind 13 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus sieben europäischen Staaten sowie Israel. Das INNOVIP-Konsortium deckt die komplette Wertschöpfungskette bei der Herstellung und Vertrieb von Isoliermaterial ab – von Grundmaterial, Bauteilen, Produktionsprozess, Weiterverarbeitung mit zusätzlichen Schichten und Funktionen, Systemintegration, Vertrieb und Marketing sowie die finale Anwendung.

Koordinator
Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW München), Deutschland

Projektpartner
Bayerische Forschungsallianz GmbH, Deutschland
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland
Hanita Coatings RCA Ltd., Israel
ITeCons - Instituto de Investigação e Desenvolvimento Tecnológico em Ciências da Construção, Portugal
Laboratoire national de métrologie et d‘essais, Frankreich
L‘Urederra, Fundación para el Desarrollo Tecnológico y Social, Spanien
Mostostal Warszawa S.A., Polen
Nordisk Perlite ApS, Dänemark
Oxford Brookes University, Vereinigtes Königreich
SOPREMA, Frankreich
Technología Navarra de Nanoproductos S.L., Spanien
va-Q-tec AG, Deutschland

Weitere Informationen

Website des Projekts: http://innovip-h2020.eu/ 
Pressemitteilung zum Projektstart: www.bayfor.org/innovip-de

INNOVIP wurde am 31. Juli 2020 erfolgreich abgeschlossen. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen zu den Ergebnissen und Folgeaktivitäten an die unten aufgeführten Kontakte.

Kontakt

Dipl. Ing. Christoph Sprengard

Dipl. Ing. Christoph Sprengard
Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung/Department R&D
Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München
FIW München
Koordination INNOVIP
Tel.: +49 (0)89 8580058
E-Mail: sprengard@no-spam-pleasefiw-muenchen.de

Kontakt in der BayFOR

Dr. Daniel Kießling

Dr. Daniel Kießling
Wissenschaftlicher Referent Informations-/Kommunikationstechnologien |
Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 911 50715-920
E-Mail: kiessling@no-spam-pleasebayfor.org, innovip@no-spam-pleasebayfor.org

MBA Gabriela Blumberger

MBA Gabriela Blumberger
Wissenschaftliche Referentin und Projektmanagerin Informations-/Kommunikationstechnologien | Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 89 9901888-132
E-Mail: blumberger@no-spam-pleasebayfor.org

 

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