UNITI

Steckbrief

  • Programm: Horizon 2020, Call: SC1-BHC-02-2019
  • Fördersumme: 6 Mio. Euro, davon 900.000 Euro für Bayern
  • Laufzeit: 01/2020-12/2022
  • Koordinator: Dr. Winfried Schlee, Universitätsklinikum Regensburg
  • Projektkennzeichen: 848261
  • Internet: www.uniti.tinnitusresearch.org 

 

Das rätselhafte Klingeln im Ohr – Forscher auf der Spur des Tinnitus

Ohrensummen, Ohrensausen oder Ohrenklingeln – jeder von uns hat dieses Phänomen schon einmal vorübergehend wahrgenommen. Doch mehr als zehn Prozent der europäischen Bevölkerung leiden dauerhaft unter quälenden Ohrgeräuschen: dem Tinnitus. Obwohl in der Behandlung der Symptomatik viele Fortschritte erzielt wurden, bleiben die Ursachen rätselhaft. Das EU-Projekt UNITI will ein Berechnungsmodell liefern, das aufgrund bestimmter Parameter den optimalen, individuellen Behandlungsansatz für die Patienten empfiehlt.

Individuelle Phantomgeräusche sind immer noch ein Rätsel

Tinnitus ist die Wahrnehmung eines Phantomgeräusches und die Reaktion des Patienten darauf. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein: Erkrankungen des Innenohrs und Schädigung des Ohrs durch Lärm oder Stress, Erkrankungen des Nervensystems, Nervosität und Überlastungsstörungen. Und noch immer gibt es keine integrierten Systemansätze zu den Wechselbeziehungen der sehr individuellen Symptome, um das Ansprechen auf Therapiekombinationen vorherzusagen. Es gibt derzeit auch keinen medizinischen Konsens über die Behandlung von Tinnitus. Nach wie vor ist Tinnitus nicht heilbar und ist immer noch ein wissenschaftliches und klinisches Rätsel.

Ohne Heilungsmethode bis 2050 Verdoppelung der Patientenzahl

Neuere Langzeitstudien zeigen aber, dass Tinnitus generell immer häufiger vorkommt – vor allem bei zunehmendem Alter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Doch wenn die Tinnitus-Forschung bis 2050 keine Heilungsmethoden findet, rechnen Experten bis dahin mit einer Verdoppelung der Patientenzahl.
Das EU-Projekt UNITI (UNification of treatments and Interventions for TInnitus patients) will nun klinische, epidemiologische, medizinische, genetische und audiologische Patientendaten analysieren. So kann das Konsortium vorhersagbare Risikofaktoren für verschiedene Patientengruppen identifizieren, um dann ihre prognostische Relevanz in einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) zu testen. In der RCT unterziehen die Wissenschaftler verschiedene Patientengruppen einer Kombination aus Therapien, die auf das auditorische und zentrale Nervensystem abzielen.

UNITI-Vorgängerprojekt ESIT von EU-Kommission als Erfolgsgeschichte ausgezeichnet

UNITI baut auf den Ergebnissen des EU-Projekts ESIT (Laufzeit: 04/2017-03/2021) auf, das als Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN) primär der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern im Bereich der Tinnitus-Forschung dient. ESIT unterstützt die allgemein laufende Entwicklung personalisierter Behandlungen von Tinnitus in enger Zusammenarbeit mit einzelnen Patienten und Patientengruppen in Europa und darüber hinaus. ESIT ist die bisher weitreichendste gesamteuropäische Initiative zur Untersuchung des Tinnitus.

„Groß angelegte epidemiologische Studien werden neue Erkenntnisse über die Prävalenz von Tinnitus in verschiedenen geographischen Regionen, Altersgruppen und Geschlechtern liefern", erklärt Dr. Winfried Schlee, Koordinator von ESIT und UNITI an der Universität Regensburg. „Darüber hinaus werden neue Ansätze zur Datenerfassung und -analyse, wie z.B. durch eine Tinnitus-App, sowie die Entwicklung einer einheitlichen, internationalen Datenbank, die Forschung über Tinnitus und anderen chronischen Erkrankungen stark beeinflussen. Mit umfassender Unterstützung der BayFOR haben wir jetzt schon unser zweites großes EU-Projekt einwerben können. Das Gesamtvolumen der beiden Projekte liegt bei nahezu 10 Millionen Euro.“

ESIT wurde kürzlich von der Europäischen Kommission als Success Story ausgezeichnet. Weitere Infomartionen dazu finden Sie hier

BayFOR@Work

  • Intensive fachliche Antragsunterstützung
  • Strategischer und inhaltlicher Beitrag zu Dissemination, Data Management, IP und Exploitation
  • Anschubfinanzierung über BayIntAn-Förderprogramm
  • Unterstützung bei Grant Preparation
  • Kooperation mit dem Bereich Forschungskoordination der Universität Regensburg

                                                    

Kontakt

Dr. Winfried Schlee

Dr. Winfried Schlee
Universitätsklinikum Regensburg
Koordination ESIT und UNITI
Tel.: +49 (0)941 9412096
E-Mail: winfried.schlee@no-spam-pleasetinnitusresearch.org

Kontakt in der BayFOR

Dr. Mikhail Antonkin

Dr. Mikhail Antonkin
Wissenschaftlicher Referent Gesundheitsforschung & Biotechnologie
Telefon: +49 911 50715-950
E-Mail: antonkin@no-spam-pleasebayfor.org

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